Die globale Online-Fitnessplattform Zwift und das führende Fitnesstechnologie Unternehmen Wahoo bündeln offiziell ihre Kräfte und haben gemeinsam den Wahoo Kickr Core Zwift One entwickelt und am 8. Februar auf den Markt gebracht.
Mit diesen News wird die Auseinandersetzung zwischen Zwift und Wahoo beendet, die sich fast unmittelbar nach der Ankündigung des Zwift Hub entwickelte. Rückblickend dauerte es nur 4 Wochen, bis Wahoo mehrere Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen gegen Zwift einreichte, nachdem das Unternehmen den ursprünglichen Zwift Hub auf den Markt gebracht hatte. Dann, nach einem Jahr Rechtsstreit, kam die Nachricht, dass sowohl Zwift als auch Wahoo die jeweiligen Turbotrainer-Sortimente der beiden Marken anpassen.
Das ist unserer Meinung nach eine gute Nachricht. Denn es gibt beiden Unternehmen die Möglichkeit, das zu tun, was sie am besten können.
Zwift hat mit der Einführung des innovativen Zwift Hub One (Testbericht) versucht, in die Hardware-Sparte des Rollentrainings einzusteigen. Das hat allerdings eine Menge Ressourcen verschlungen, die sonst in die Verbesserung der Gamification-Plattform hätten fließen können.
Im Rahmen der neuen Kooperation hat Wahoo im Wesentlichen die Hardware-Aspekte von Zwift übernommen und den Wahoo Kickr Core (Testbericht) überarbeitet. Zwift hingegen kümmert sich um die technischen Aspekte der virtuellen Schaltung. Das scheint hier das Beste aus beiden Welten zu sein.
Mit der Nachricht, dass die beiden amerikanischen Marken den intelligenten Rollentrainer Kickr Core Zwift One auf den Markt gebracht haben, wird der Zwift Hub One ab sofort nicht mehr produziert. Es werden lediglich die Lagerbestände abverkauft.
Update 08. Mai 2024: Zwift hat die Kosten für den Wahoo Kickr Core Zwift One erhöht. Wir haben den Preis angepasst.
Was macht den Wahoo Kickr Core Zwift One nun besonders und wo liegen die Stärken und Schächen des Modells? Los geht es.
Inhalt
Virtuelle Schaltung und Zwift Click.
First Things First. Zum Start ein kurzer Überblick über die wichtigsten technischen Daten, die weitestgehend mit denen des Kickr Core übereinstimmen, da der Wahoo Kickr Core Zwift Hub One auf dessen Hardware aufbaut.
UVP: | 649,99 Euro (inkl. 1 Jahr Zwift-Mitgliedschaft) |
Gewicht: | 18 kg |
Maximales Fahrergewicht: | 113 kg |
Maximale Ausgangsleistung: | 1800 Watt |
Produktabmessungen: | 51 cm Länge x 58 cm Breite x 48 cm Höhe |
Maximal-Simulation: | 16 % |
Minimale Neigungssimulation: | -10 % |
Leistungsgenauigkeit: +/-2 % | +/-2 % |
Art: | Rollentrainer mit Direktantrieb (Direct Drive-Trainer) |
Antrieb: | Riemenantrieb |
Widerstand: | Elektromagnetisch |
Schwungradgewicht: | 5,4 kg |
Kassette: | Vorinstallierte Zwift Cog virtuelle Kassette, kompatibel mit 8-12-Gang-Fahrrädern |
Konnektivität: | ANT+, ANT+ FE-C und bis zu dreifache Bluetooth-Konnektivität |
Nabenarten: | 130/135 mm QR, 12 x 142 und 12 x 148 Steckachse |
Das Foto zeigt einen Wahoo Kickr Core Zift One.
Der Wahoo Kickr Core Zwift One vereint alle physischen Vorteile des Kickr Core mit den technischen Innovationen des Hub One in einem Gerät.
Mit seiner Markteinführung 2023 hat der Zwift Hub One den Trainermarkt komplett verändert. Plötzlich mussten sich die besten Rollentrainer mit dem Hub One messen, denn durch die erste virtuelle Schaltung an einem smarten Trainer trieb Zwift die Konkurrenz vor sich her.
Der ursprüngliche Zwift Hub One ist ein smarter Rollentrainer, der ohne Kassette auskommt und 24 virtuelle Gänge zur Verfügung stellt. Dieses Feature ist jetzt auch auf dem neuen Wahoo Kickr Core Zwift One verfügbar.
Genauer: Der Wahoo Kickr Core ist jetzt mit dem Zwift Cog anstelle einer normalen Kassette ausgestattet. So einfach ist das. Darüber hinaus macht Zwift Cog die physischen Schalthebel überflüssig, stattdessen wird mithilfe eines kleinen Fernbedienungsknopfs geschaltet.
Das Fotozeigt eine Frau die mit dem Wahoo Kickr Core Zwift One in einem Wahoo Zubehör Pain Cave trainiert.
Eine weitere Besonderheit: Anders als beim alten Zwift Hub One kann man mit dem neuen Wahoo Kickr Core Zwift One das gesamte Wahoo Ökosystem und Zubehör nutzen. Dazu gehören beispielsweise der Kickr Climb Bergsimulator (Testbericht) oder der smarte Kickr Headwind (Testbericht).
Der Rollentrainer kostet 649,99 Euro und wird inklusive eines Zwift-Jahres-Abos im Wert von 199,99 Euro ausgeliefert. Der reine Kickr Core Zwift One kostet also 450,00 Euro.
Wie eingangs erwähnt, verschwindet der alte Zwift Hub One vom Markt und somit ist der neue Wahoo Kickr Core Zwift One derzeit der beste verfügbare Smart-Trainer im Einsteigerbereich.
Der Wahoo Kickr Core ohne Zwift Coq und Click mit einer wählbaren 8/9/10/11/12-Gang-Kassette ist für 649,99 Euro zu haben. Ebenfalls mit einer einjährigen Zwift-Mitgliedschaft.
Um den Preis des Rollentrainers niedrig zu halten, sind die Beine des Kickr Core Zwift One fixiert. Der Rollentrainer wird mit abmontierten Beinen geliefert, diese müssen festgeschraubt werden.
Das ist leicht und dauert nur wenige Minuten. Es müssen lediglich vier Schrauben angezogen werden, schon ist der Wahoo Kickr Core Zwift One einsatzbereit. Eine detallierte Anleitung findes du hier in unserem Wahoo Kickr Core Test.
Im zweiten Schritt gilt es, das eigene Bike auf den Trainer mit Zwift Cog zu setzen. Das funktioniert genau so, wie beim alten Zwift Hub One. Zwift hat hiefür ein ziemlich gutes Video:
Das Foto zeigt einen Zwift Cog.
Mit Zwift Click und Cog können Nutzer geräuschlos die Gänge wechseln, und 24 virtuelle Gänge helfen Radfahrern, jeden Anstieg in Zwift zu bewältigen.
Zwift Cog erhöht die Kompatibilität mit Fahrrädern mit 8/9/10/11/12-Gang-Kassetten. Somit ist der Rollentrainer mit fast allen 8-12-Gang-Fahrrädern kompatibel und für eine enorm große Zielgruppe im Einsteigersegment interessant.
Darüber hinaus ist der Smarttrainer durch Cog für Haushalte oder Gruppen mit mehreren Fahrrädern und mehreren trainierenden Personen extrem attraktiv. Bedeutet, man kann mehrere Räder bequem auf dem Rollentrainer nutzen.
Die meisten MTB und Gravel Schaltungen sind für High-Speed in der Ebene suboptimal. Hier bietet Cog durch die virtuelle 24-Gang-Schaltung den Nutzern auf Zwift mehr Bandbreite.
Das Foto zeigt eine auf einem Lenker montierte Zwift Click Einheit.
Virtuelles Schalten ist auf zwei Arten möglich: mit dem kabellosen Zwift Click Controller oder mit Zwift Play.
Die im Lieferumfang enthaltene Click kann flexibel am Lenker oder Vorbau befestigt werden. Die separat erhältlichen Zwift Play Controller können nur in einer festen Position an Dropbars montiert werden. Beide werden über Bluetooth gekoppelt.
Die virtuelle 24-Gang-Schaltung vereinfacht das Indoor Cycling erheblich, da keine manuelle Einstellung der mechanischen Schaltung erforderlich ist. Sie funktioniert sofort und bietet Besitzern von MTBs oder Gravelbikes mit niedriger Übersetzung die gleiche Bandbreite wie Rennräder oder TT Bikes.
Für Haushalte mit mehreren Fahrrädern entfällt das lästige Einstellen der Begrenzungsschrauben an den Kettenschaltungen. Um die volle Gangbreite zu nutzen, synchronisiert man die Kettenschaltung einfach mit dem Cog Ritzel.
Die Zwift-Click-Tasten zum Schalten sind funktional, aber nicht überragend. Ihr Niveau entspricht den Schaltungen von Smart Bikes vor 3 bis 5 Jahren. Die Positionierung des Schaltbuttons ist flexibel, jedoch bei Fahrrädern mit Drop Bars nicht optimal, da sie nicht an der Position der echten Schalthebel liegen.
Kurz: Die virtuelle Gangschaltung des Wahoo KICKR CORE Zwift One verwandelt jedes Fahrrad zu einem Smart Bike.
Das Foto zeogt einen Zwift Play Controller an einem Lenker.
Ab sofort kann jeder, der einen Kickr Core besitzt, virtuell schalten. Was man dazu braucht, ist ein Satz Zwift Play Controller und ein Firmware-Upgrade.
Dies bietet zwar nicht ganz die universelle Kompatibilität von Zwift Cog, verbessert aber das Fahrerlebnis. Das Schalten erfolgt praktisch reibungslos und blitzschnell, ohne dass man sich Gedanken um eine Überkreuzverkettung machen muss.
Letztendlich ist das eine gute Möglichkeit, den ERG-Widerstand nach Bedarf anzupassen und man kann wirklich alle Wahoo Kickr Core Moidelle upgraden.
Wahoo und Zwift haben weitestgehend die besten Hardwarekomponenten des Wahoo KICKR CORE mit den innovativen Features des Zwift Hub One kombiniert, ohne das Produkt teurer zu machen.
Anders als der alte Zwift Hub One bietet der neue Kickr Core Zwift One bspw. einen einklappbaren Standfuß für eine platzsparende Lagerung, wenn man ihn nicht braucht und er steht stabiler als der alte Hub One.
Die virtuelle Schaltung ist nach wie vor unschlagbar und dürfte den meisten Nutzern gefallen. Wahoo kündigt übrigens an, die Funktion bis Ende des Jahres auch auf anderen Smarttrainern anzubieten.
Für die Konsumenten ist die Kooperation der beiden Unternehmen eine gute Sache. Für andere Hersteller eher nicht, denn Wahoo/Zwift haben den Wettbewerbsdruck auf andere deutlich erhöht und die gemeinsame Marktmacht gestärkt.
Der Wahoo Kickr Core Zwift One ist nicht der beste Smart-Trainer auf dem Markt, das möchte er als Einsteigermodell auch gar nicht sein. Aber er ist mit Abstand der beste, günstige smarte Rollentrainer. Wir sehen derzeit auf dem Markt keine Konkurrenzprodukte, die dem Wahoo Kickr Core Zwift One das Wasser reichen können.
Achtung: Wir testen den Wahoo Kickr Core Zwift One in der Praxis und werden unsere Testergebnisse bald hier in diesem Artikel veröffentlichen.
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