Im Laufe der Zeit haben wir schon viele Testberichte geschrieben. Fahrräder, Radsportbekleidung, Rollentrainer, Fahrradbeleuchtung, Fahrradzubehör aller Art und sogar über einen Outdoor-Kaffeekocher. Aber noch nie über einen Ventilator. Heute ist also soweit, wir schreiben endlich über einen Standventilator. Einen extrem teuren Ventilator. Den Wahoo Headwind.
Okay, du fragst dich jetzt wahrscheinlich ob es wirklich notwendig ist für einen Ventilator 279,99 Euro auf den Tisch zu legen. Wahoo sagt, JA. Beschreibt es aber charmanter: „Der KICKR Headwind ist der erste wirklich intelligente Ventilator, der wahrhaft für Radfahrer gedacht ist.“
Ein Ventilator, der über ANT+ oder Bluetooth Smart gesteuert wird und sogar über einen An/Aus Knopf verfügt. Und das alles nur, um deinen Körper mit einem superpräzisen Luftstrom zu kühlen. Was macht ihn jetzt also intelligent?
Inhalt:
Preis: | 279,99 Euro |
Gewicht: | 5,4 Kilogramm |
Standmaß (cm): | 46 x 30 |
Gewicht: | 5,5 kg |
Maximale Ventilatorgeschwindigkeit: | 48 km/h |
Drahtlose Software-Updates: | Ja |
Konnektivität: | Bluetooth - Verbindung mit dem Telefon, um die Ventilatorgeschwindigkeit über die App zu steuern ANT+ - Verbindung mit dem Geschwindigkeitssensor, dem Herzfrequenzmesser oder dem Smart Trainer, um die Ventilatorgeschwindigkeit zu steuern |
Kompatibel | Allen Wahoo Smart Trainern, Wahoo TICKR und dem ANT+ Herzfrequenzmesser, Wahoo RPM und den ANT+ Geschwindigkeitssensoren |
Das Foto zeigt eine auf ihrem Triathlon-Bike trainierende Frau. Vor ihr ist der KICKR Headwind aufgebaut.
Der Headwind ist ein Ventilator, der seine Leistung auf Basis von fünf verschiedenen Faktoren anpasst.
Für die App gesteuerte Ventilatorengeschwindigkeit koppelst du den Headwind einfach über Bluetooth und kannst dann das Gebläse manuell regeln.
Hierfür verbindest du den KICKR Headwind mit deinem Smart Trainer, der Ventilator simuliert dann automatisch den Fahrtwind enstprechend, deiner getretenen Geschwindigkeit.
Wenn du deinen Herzfrequenzmesser mit dem Wahoo Headwind koppelst, passt er seine Leistung an deine Herzfrequenz an.
Auf dem Touchscreen des Wahoo Headwind können vier vorprogrammierte Windgeschwindigkeiten per Knopfdruck ausgewählt werden.
Der Wahoo Headwind muss nicht unbedingt für das Training genutzt werden, er kann auch als normaler Ventilator eingesetzt werden. Mit Hilfe von Apple Homekit wird er ein steuerbares Lifestyle Gadget.
Wir haben alle fünf Optionen ausprobiert und finden die auf der Herzfrequenz basierende Leistung am sinnigsten. Warum? Die eigene Herzfrequenz stimmt am ehesten mit der Körpertemperatur überein, so erhält man die Kühlung die der Körper benötigt.
Die Leistung nach Fahrgeschwindigkeit ist natürlich ein ziemlich cooles Feature, diese Einstellung hat aber auch ihre Schwächen. Angenommen du fährst Indoor einen schweren Anstieg, dann bewältigst du diese Anstrengung in geringem Tempo. Somit bläst dir der Wahoo Headwind eher lau entgegen. Da du auf deinem Fahrrad aber viel, sehr viel schwitzt, würdest du dir eine stärkere Abkühlung wünschen.
Die geschwindigkeitsabhängige Leistungsabgabe des Wahoo KICKR Headwind ist super für längeres Zeitfahren, aber weniger für Zwift-Rennen oder Sprintintervalle. Da möchte man konstante Kühlung.
Auch wenn der Lüfter einen An/Aus-Knopf hat, er muss nicht eingeschaltet werden. Sobald ein kompatibler Herzfrequenzmesser vom Ventilator erfasst wird, aktiviert sich die zuletzt in der App gespeicherte Einstellung und der Wahoo Headwind fährt automatisch hoch.
Das Foto zeigt einen Mann der mit seinem Rennrad auf einem Wahoo KICKR trainiert. Vor ihm steht der eingeschaltete und aktive Wahoo Headwind.
Wahoo weiß, jeder Athlet ist anders. Darum gibt es ein cleveres Steuerungs-Feature in der App:
Wenn sich der Wahoo Headwind nach der Herzfrequenz richtet, kann die Geschwindigkeit mit der die Leistung des Ventilators zunimmt indivduell eingerichtet werden: du kannst bestimmen ob du die maximale Leistung des Gebläses bei 120 (BPM) oder 180 (BPM) haben möchtest.
Laut Wahoo liegt die maximale Windgeschwindigkeit des KICKR Headwind bei 48 km/h. Schon die Hälfte reicht aus um dich kühl zu halten, selbst bei höchster Anstrengung. Der Luftstrom lässt sich auch so einstellen, dass der Wind nur auf die Beine geht, ohne den Körper zu kühlen. Oder, andersrum.
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Das Foto zeigt den Wahoo Headwind in drei unterschiedlichen Perspektiven um so die Konstruktionsdetails zu zeigen. Sehr gut erkennbar sind die Lufteinlässe an den Seiten.
Der Lüfter ist so konstruiert, dass er in Bodenähe zwei Lufteinlässe an jeder Seite hat. Hier wird die Luft angesaugt um sie dann als kühlenden Wind zielgenau auf den Athleten zu abzugeben.
Der Wahoo Headwind wiegt 5,4 kg. Schwer genug um ihn stabil zu machen und leicht genug um ihn locker wegräumen zu können. Der integrierte Griff vereinfacht den Transport nochmals. Das Stromkabel wird dabei um eine Führung an der Rückseite gewickelt.
Der Wahoo KICKR Headwind wurde so konstruiert, dass er mit dem KICKR Desk zusammen passt. Die frontseitige Ausbuchtung des Ventilators an der Unterseite, wird auf das Gestell vom Desk gestellt. Die Rädchen des Wahoo Headwind rasten dann ein und man hat eine zusammengehörige Einheit.
Was uns nicht gefällt: Wenn der KICKR Headwind gemeinsam mit dem Desk verwendet wird blockiert die Tischplatte den Luftstrom in Richtung Brust und Kopf. Sprich, der kühlende Fahrtwind geht nur auf den Schritt und die Beine.
Auf der Rückseite hat der Wahoo Headwind zwei kleine Beine, die aus dem Gehäuse herausgezogen werden können. Diese Beine dienen als Stütze um den Ventilator waagerecht zu stellen. So kann man den Ausgabewinkel des Luftstroms verändern. Ideal, wenn der Wahoo KICKR Headwind auf einem Desk oder Tisch platziert werden soll. In diesem Zusammenhang fänden wir es sinnig, wenn man den Luftstrom auch nach unten regulieren könnte. Das ist leider nicht möglich.
Das Foto zeigt den Touchscreen des Wahoo Headwind. Die blau leuchtende Kontrollampe sowie alle anderen Bedienelemente sind sehr gut zu erkennen.
Auf der Vorderseite des Headwind befindet sich ein kleines Touchscreen-Bedienfeld mit einem einfachen Ein-/Aus-Schalter, LED-Kontrollleuchten und zwei manuellen Tasten zum Erhöhen/Verringern der Lüfterleistung in vier Stufen.
Was uns nicht gefällt: der Lufstrom ist ziemlich eng. Eine Option um den Fahrtwind breiter austreten zu lassen wäre von Vorteil.
Der KICKR Headwind macht seinen Job gut: Er ist ein effektiver Ventilator für das Indoor-Training auf der Rolle. Er punktet, weil er sofort einsatzbereit und clever konstruiert ist. Somit kühlt er effektiver als Standardventilatoren.
Wer einmal indoor auf der Rolle trainiert hat, weiß, wie schnell einem sehr warm wird. Hier schafft der Wahoo Kickr Headwind prompt Abhilfe. Definitiv verbessert er durch den simulierten Gegenwind das Fahrgefühl und macht das eintönige Rollentraining ein Stückchen realistischer. Leider ist er aber auch sehr teuer.
Ob er wirklich 279,99 Euro wert ist, liegt an der persönlichen finanziellen Schmerzgrenze. Technikfreaks werden mit den Features ihren Spaß haben. Für uns gilt, wir haben den Kauf nicht bereut.
Pro | Contra |
Passt die Leistung basierend auf Herzfrequenz, Geschwindigkeit oder manueller Eingabe an. | Enger Luftstrom. |
Leistungszonen können nach Belieben eingestellt werden. | Luftstrom kann nach unten, aber nicht nach oben eingestellt werden. |
Einfaches Zusammenspiel mit Kickr Desk. | Sehr teuer. |
Mehrere Workout-Profile abrufbar. |
Maximale Ventilatorgeschwindigkeit: | 48 km/h |
Maße bei angezogenen Bein (L x B x H in cm): | 40 x 30 x 48 |
Maße bei ausgestreckten Bein (L x B x H in cm): | 46 x 30 x 48 |
Gewicht: 5,44 kg | 5,44 kg |
Konnektivität: |
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Kompatibilität: | mit allen smarten KICKR Trainern und mit dem KICKR Desk |
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