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Stützräder für das Kinderfahrrad? 8 Dinge, die du wissen musst.

Stützräder für das Kinderfahrrad? 8 Dinge, die du wissen musst.
von Christian
Aktualisiert am: 8.10.2021
Fotos: The Cycleverse, Atletes Pixabay, Lex Melony Unsplash
Vermutlich haben auch ganz Große wie Danny MacAskill oder Lance Armstrong das Fahrrad fahren noch mit Stützrädern gelernt. Ich habe es so gelernt, du wahrscheinlich auch? So schlecht können die Stützräder also gar nicht sein? Stützräder am Kinderfahrrad haben mehr Nachteile als Vorteile. Wir zeigen sie dir hier.

Als fahrradverrückte Familie mit vielen Kindern, werden wir immer wieder um Rat gefragt wenn es um Stützräder am Kinderfahrrad geht. Wir haben hierzu eine ganz klare Meinung und empfehlen fast immer auf Stützräder zu verzichten und lieber mit einem Laufrad ohne Pedale zu starten. 

Hier kommen die uns am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Stützräder am Kinderfahrrad.

Inhalt:

Warum sind Stützräder schlecht?

Stützräder sind per se nicht schlecht. Die meisten der heute aktiven Profiradsportler haben das Fahrrad Fahren wahrscheinlich mit Stützrädern gelernt – und die sind alle extrem gut im Radfahren.

Der Grund, warum ich empfehle, ohne Stützräder anzufangen, ist simple: Das Lernen ohne sie ist viel einfacher.

Stützräder an einem Kinderfahrrad erschweren den Lernprozess. Sie sind beim Fahrrad fahren Lernen kontraproduktiv, da sie verhindern, dass dein Nachwuchs das Gleichgewicht halten kann.

Laufräder für Kinder erfreuen sich seit einigen Jahren extremer Popularität. Zu Recht, sie sorgen dafür, dass die Kids erst einmal lernen, das Gleichgewicht zu halten, während sie sich mit ihren Füßen abstoßen und lenken.

Das schwierige Treten in die Pedale spielt hier keine Rolle und lenkt so die Kinder nicht ab. Keine Stürze, keine Tränen. Keine Schmerzen, wie wir sie erlebt haben.

Der Effekt: volle Motivation, null Frustration.

Aber, Stützräder sind doch sicher und schützen mein Kind?

Eben nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Immer wenn ich empfehle, mit einem Laufrad zu starten, reagieren die meisten verwundert und kommen auf das Thema Sicherheit zu sprechen.

Stützräder ermöglichen es deinem Kind, mit seinem Kinderfahrrad Geschwindigkeiten zu erreichen, in denen es das Bike nicht beherrscht und so die Kontrolle verliert. Schlimme Stürze sind dann die Folge. Das Lernen ohne Stützräder ist die bessere Variante, sie trainiert die körperliche Geschicklichkeit und Beweglichkeit deines Kindes. Sportlich motorisch geübte Kinder leben sicherer. Auch auf dem Fahrrad.

Ein weiterer Grund, der gegen Stützräder spricht, ist ihr Verhalten auf unebenem Untergrund. Wenn Wege oder Bürgersteige schief und rissig sind, geraten die Stützräder aus dem Gleichgewicht.

Das hat zur Folge, dass das gesamte Fahrrad an Stabilität verliert und sich zur Seite aufbäumt. Im schlimmsten Fall kippt das Kind samt Rad um, ohne einen Fehler gemacht zu haben. Das ist entmutigend und kann Kinder davon abhalten, weiter Rad fahren zu wollen.

Soll ich meinem Kind ein Laufrad oder ein Kinderfahrrad mit Stützrädern kaufen?

Ein Laufrad! Aufgrund der Erfahrungen, die wir mit unseren Kindern gemacht haben, empfehlen wir fast immer mit dem Laufrad zu starten und danach auf ein Kinderfahrrad ohne Stützräder umzusteigen.

Laufräder sind für Kinder zwischen eineinhalb und ca. drei Jahren. Auch wenn dein Sprössling schon älter ist, solltest du ihm ein Laufrad kaufen, mit dem es zuerst lernt, das Gleichgewicht zu halten. Hier haben wir dir einen Vergleich unserer Lieblings-Laufräder zusammengestellt.

Geld sparen mit diesem Trick.

Wenn dein Nachwuchs über eine sehr gute sportliche Motorik verfügt und einen gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn hat, kannst du das Laufrad auch überspringen und Geld sparen.

Kaufe deinem Kind direkt ein Fahrrad mit Pedalen, das seiner Größe entspricht. Schraube die Pedale des Kinderfahrrads ab und lass dein Sprössling mit dem „Laufrad“ üben. Sobald dein Nachwuchs den Dreh raus hat, montiert du die Pedale wieder an und bringst ihm das Radfahren bei. Hier findest du viele Tipps und eine Schritt-für-Schriht-Anleitung wie du deinem Kind das Radfahren beibringst.

Pro-Tipp: Wähle ein Fahrrad, bei dem du maximale Einstellmöglichkeiten der Sattelhöhe hast. So stellst du sicher, dass dein Nachwuchs das Bike auch noch in 2 Jahren fahren kann. Empfehlenswerte Kinderfahrräder sind das woom 2 oder das woom 3.

Diese beiden Kinderräder für Anfänger haben wir ausgiebig getestet. Lies mehr dazu in unserem Testbericht des 14 Zoll woom 2 für Kinder im Alter von drei Jahren. Das 16 Zoll woom 3 eignet sich besonders für Kinder ab einem Alter von vier Jahren. Hier geht es zum Praxistest.

Wie funktionieren Stützräder?

Ein Kinderfahrrad mit Stützrädern funktioniert ähnlich wie ein Dreirad. Das Gleichgewicht wird durch die Konstruktion automatisch erreicht. Dein Kind muss keinerlei Leistung erbringen um beim Fahren nicht umzukippen.

Bereits bei den ersten Sitz- oder Gehversuchen lernen Kinder durch Gewichtsverlagerung stabil zu bleiben. Beim Fahrradfahren müssen Kinder ebenso lernen, dass sie durch Körperverlagerung das Gleichgewicht auf dem Bike halten können.

Foto zeigt einen Jungend der auf einem Fahrrad mit Stützrädern eine Kurve fährt.

Stützräder am Kinderfahrrad sind kontraproduktiv und verlängern den Lernprozess. Kinder entwickeln ein falsches Körperverhalten, das sie sich später wieder abtrainieren müssen.

Das Problem: Durch die statische Gleichgewichtssituation eines Fahrrades mit Stützrädern wird jede Verlagerung des Körpergewichts als Störung empfunden, weil es destabilisiert. Dein Nachwuchs wird diese Ausgleichsbewegungen also unterlassen. Aber eben diese Ausgleichsbewegung brauchen die Kiddies später beim Fahren ohne Stützräder.

Wie entwöhne ich mein Kind von Stützrädern?

Dein Kind übt schon mit Stützrädern? Keine Panik, du hast es noch nicht komplett versaut. Du hast jetzt drei Möglichkeiten.

1. Setz das Kind auf ein Laufrad.

Es geht darum, dass dein Nachwuchs zuerst lernt, die Balance zu halten. Lass es auf dem Laufrad so lange üben, bis es gelernt hat, das Gleichgewicht ohne Stützräder zu halten. Du möchtest nicht extra ein neues Laufrad kaufen? Dann montiere, wie oben beschrieben, die Pedale vom Kinderfahrrad ab.

2. Verändere die Position der Stützräder.

Dein Kind hat sich an die Dinger gewöhnt und möchte nicht mehr ohne fahren? Dann stelle die Stützräder so ein, dass sie keinen Bodenkontakt mehr haben und das Rad leicht zu beiden Seiten kippen kann.

Der Effekt: Kinder werden so dazu gezwungen am eigenen Gleichgewichtssinn zu arbeiten. Wenn dein Kind es dann drauf hat, unterstütze es weiter und bringe ihm das Radfahren bei.

3. Lass deinen Nachwuchs mit größeren Kindern fahren.

Kinder die schon ohne Stützräder fahren, kommen besser durch unwegsames Gelände und fahren flüssiger. Außerdem cruisen Kids ohne Fahrrad Stützhilfen besser und eleganter durch Kurven, da die Stützräder das nötige Ausbalancieren in den Kurven verhindern.

Die Chancen stehen gut, dass dein Kind davon beeindruckt ist und ebenfalls Freesytle fahren möchte. So ein bisschen Gruppenzwang hat noch nie geschadet.

Ab welchem Kindesalter kann ich die Stützräder abmontieren?

So schnell wie möglich! Je früher Kinder den nötigen Gleichgewichtssinn entwickeln, desto einfacher ist der gesamte Lernprozess. Motorisch sind die meisten Kinder ab einem Alter von ca. drei Jahren in der Lage, das Radfahren ohne Stützräder zu lernen.

Mein Kind liebt seine Stützräder und will nicht ohne fahren. Was soll ich tun?

Wenn dein Kind Spaß am Radfahren hat, ist das erst mal das Wichtigste. Wenn du es jetzt drängst, wird es die Freude am Fahrrad fahren verlieren. Schlimmstenfalls hat es dann auch keine Motivation mehr, mit dir gemeinsam das Fahren ohne Stützräder zu lernen.

Pro-Tipp: Die Zeit arbeitet für dich. Früher oder später wird der oben erwähnte Gruppenzwang dein Kind dazu motivieren, ohne Stützräder zu fahren.

Wie müssen Stützräder eingestellt werden?

Du hast dich doch dazu entschieden, deinem Nachwuchs das Radfahren mit Stützrädern beizubringen?

Stelle die beiden Helfer so ein, dass sie bei den ersten Fahrversuchen für Stabilität sorgen. 

Dafür müssen die Stützräder möglichst tief sitzen, um permanenten Bodenkontakt zu haben. Sei dir dabei aber bewusst, dass du deinem Nachwuchs mit Stützrädern ein falsches Verhalten antrainierst, das das Kind später wieder abtrainieren muss.

Abbildung zeigt eine Kinderfahrrad mit mit ungleichmässig eingstellten Stützrädern.
Ungleichmässig eingestellte Stützräder können zu Beginn unangenehm sein, helfen deinem Kind aber ihren Glecihgewichtssinn zu schulen.

Pro-Tipp: stelle die beiden Stützräder ungleichmässig ein. Das eine höher, das andere niedriger. So muss dein Kind automatisch lernen diese Disbalance mit seinem Körper auszugleichen und es tut was für den Gleichgewichtssinn. Das zahlt sich später auf dem ersten Fahrrad mit Pedalen aus.

Fazit. Stützräder ja oder nein?

Klare Antwort: Nein. Stützräder bewirken, dass dein Kind ein völlig falsches Fahr- und Gleichgewichtsgefühl erlernt. Wenn die Stützräder dann abmoniert werden, muss dein Nachwuchs nochmal ganz von vorne anfangen. Schlimmer noch, ein Kleinkind dass sich an Stützräder gewöhnt hat, muss sich das falsche Fahrverhalten erstmal wieder abtrainieren um richtig Rad fahren zu können. Das macht es für fast alle Kinder schwieriger und dauert länger.

Pro Contra
Mit Stützrädern können Kinder sofort losfahren. Stützrädern vermitteln ein falsches Gleichgewichtsgefühl.
Stützräder vermitteln den Kindern Sicherheit. Stützräder sind kontraproduktiv.
Stützräder lassen sich einfach anbringen. Stützräder verlängern und werschweren den Lernprozess.
  Vor allem in Kurven vermitteln Stützrädern deinem Kind ein vollkommen falsches Gefühl für das Fahrrad.

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