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Der Elite Direto XR ist günstiger als andere Trainer mit Direktantrieb. Mit einer Hersteller UVP von 849,00 Euro ist er ein solider Performer und unterbietet direkte Konkurrenten wie den Wahoo KICKR Core oder den Tacx Neo 2T. Muss man dafür Abstriche in der Leistung in Kauf nehmen oder kann der Elite Direto XR mithalten?
Der neue Direto XR ist die Weiterentwicklung des Direto X und soll an Leistungsfähigkeit gewonnen haben. In unserem Test haben wir den Elite Rollentrainer ausgiebig getestet und hinsichtlich seiner Verarbeitung und der neue Features genauestens unter die Lupe genommen.
Preis: | 849,00 € |
Gewicht: | 16,2 kg |
Standmaß: | 650 x 840 x 550 mm |
Max. Leistung (40 km/h): | 2.300 W |
Abweichung der Wattwerte: | +/- 1,5 Watt |
Max. simulierte Steigung: | 24 % |
Der Direto XR ist die dritte Generation der Direto Reihe. Der XR ist ein Update des direktangetriebenen Smart Trainers Direto X von Elite, der auf dem Erfolg des ursprünglichen Direto aufbaut.
Der Elite Direto XR liegt preislich zwischen dem günstigeren Suito und dem Spitzenmodell Drivo II. Der Direto XR soll einen höheren Tretwiderstand und eine bessere Leistungsgenauigkeit als der Suito bieten, dabei aber benutzerfreundlicher als der Drivo II sein.
Kurz gesagt: Der Elite Direto XR Trainer ist der Nachfolger des Direto X, kombiniert mit der bewährten Technik des Drivo II und bildet dadurch das Top-High-End Gerät der Elite Familie.
Wie der Wahoo KICKR Core wird auch der Elite Direto XR über riemengetriebenes Schwungrad angetrieben. Die Größe des Schwungrads hat sich gegenüber dem bisherigen Direto X um mehr als 20 Prozent erhöht und liegt jetzt bei 5,1 kg. Das bedeutet ein Plus an realistischem Fahrgefühl. Das des Core liegt bei 5,4 kg.
Was uns gefällt: Im Gegensatz zu den höherpreisigen Konkurrenten Taxc Neo 2T und Wahoo KICKR Core wird der Elite Direto XR mit vorinstallierter 11-fach Kassette geliefert. Ein Elite Riser-Block gehört ebenfalls zum Zubehör.
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Foto zeigt den Elite Direto XR mit eingeklappten Standbeinen und vorinstallierter 11-fach Kassette von Shimano.
Standbeine ausklappen und es kann losgehen. Der Elite Direto XR wird mit vorinstallierter 11-fach Kassette geliefert.
Der Direto XR wird komplett eingerichtet geliefert. Die praktische Plug & Play-Konfiguration sorgt für ein sofortiges Indoor-Fahrraderlebnis. Um direkt loszulegen, musst du lediglich die Beine ausklappen und das Gerät mit dem 2,5 Meter langem Stromkabel an das Stromnetz anschließen.
An den den Standbeinen des Elite Direto XR befinden sich Befestigungsbolzen mit großen Plastikknöpfen. Diese werden zum Lösen und Verriegeln per Hand auf- und zugeschraubt. Leider befinden sie sich auf der Unterseite der Beine, so dass der Trainer umgedreht werden muss, um an sie heranzukommen. Das ist nicht schwierig, kann aber auf Dauer nerven, wenn man den Elite Rollentrainer für jede Trainingseinheit auf- und abbauen möchte. Eine Befestigungsoption mit Schnellspannern wäre nutzerfreundlicher.
Foto zeigt das geringe Packmaß des Elite Rollentrainer Direto XR im Vergleich. Links sieht man den von oben fotografierten betriebsbereiten Trainer mit ausgestellten Standbeinen. Rechts daneben sieht man den, aus der gleichen Perspektive fotografierten Rollentrainer mit eingeklappten Standbeinen.
Der Elite Direto XR lässt sich platzsparend zusammenklappen.
Einmal eingesteckt, wird der Trainer schnell von Zwift gefunden. Der Elite Direto XR ist mit allen gängigen Indoor-Cycling-Apps wie Zwift, The Sufferfest, RGT Cycling, Rouvy und TrainerRoad kompatibel. Beim Kauf des Direto XR bekommst du 12 Monate lang freien Zugang zur App My E-Training und es gibt Zwift für einen Monat kostenlos.
Zusätzlich kannst du eine Verbindung zu deinem Fahrradcomputer, Laptop, Smartphone oder Tablet über ANT+ oder ANT+ FE-C herstellen.
Äußerlich hat sich beim Direto XR nicht viel verändert. Das Gehäuse besteht größtenteils aus Kunststoff, die Standbeine sind aus Metall. Das hat positive, aber auch negative Auswirkungen.
Positiv ist, dass der Elite Direto XR inklusive montierter Kassette mit 16,2 kg deutlich leichter ist, als z.B. der Wahoo Kickr (21,9 kg). Das erleichtert es, ihn nach dem Training zu verstauen.
Negativ ist, dass es den Elite Direto XR minderwertig erscheinen lässt. Rollentrainer wie der Tacx Neo 2T oder der KICKR Core fühlen sich wuchtig stabil, solide und unzerstörbar an. Im direkten Vergleich macht der Elite Direto XR fast schon einen zerbrechlichen Eindruck. Doch dazu später mehr.
Wir finden es etwas verwirrend, dass bei dem billigeren Elite Suito Smart Trainer mehr Metall im Gehäuse verbaut wurde als in dem teuren Direto XR. Der Suito sieht nicht nur hochwertiger aus, er fühlt sich auch so an. Ob das tatsächlich Einfluss auf die längerfristige Haltbarkeit oder Leistung hat, ist schwer zu sagen. Da der Elite Direto XR ein seit 2017 im Wesentlichen unverändertes Gehäuse hat, wahrscheinlich eher nicht.
Die etwas geringere Verarbeitungsqualität erstreckt sich allerdings auch auf Kleinteile wie die Achsadapter. Der antriebsabseitige Steckachsenadapter wird einfach nur aufgesteckt, es gibt keine Möglichkeit ihn durch ein Gewinde zu fixieren. Dadurch sitzt er ziemlich locker und neigt beim Bewegen des Elite Rollentrainers dazu abzufallen.
Die fehlende Fixierung macht das Wechseln der Achsadapter einfach, aber die Gefahr ist groß, dass das Teil irgendwann abfällt und verloren geht.
Im Inneren des Direto gab es große Weiterentwicklungen im Vergleich zum älteren Elite Direto X. So hat sich die Größe des Schwungrads von 4,2 kg auf 5,1 kg erhöht. Das ist eine satte Steigerung von mehr als 20 Prozent.
Ausserdem kann der Elite Direto XR nun Steigungen von bis zu 24 % simulieren. Das ist immerhin ein Plus von 6% gegenüber der 18% des alten Direto X. Mit dieser Weiterentwicklung lässt der Elite Direto XR den Wahoo KICKR Core um satte 8 % hinter sich. Allerdings fehlt ihm 1 % um die simulierte Steigung des Tacx Neo 2T zu erreichen.
Ebenso hat sich die maximale Leistung des Elite Direto XR auf 2.300 Watt erhöht. 100 Watt mehr als die des Tacx Neo 2T und 500 Watt höher als die des Wahoo KICKR Core. Aber diese Leistungsdaten liegen am Ende einer Skala, die auch ambitionierte Hobbysportler eher selten erreichen.
Das Foto zeigt einen Mann der im Wohnzimmer auf dem Elite Direto XR trainiert.
Das neue, größere Schwungrad verbessert das Fahrgefühl des Elite Direto XR spürbar. Es sorgt für ein realistischeres Gefühl von Vorwärtsdynamik, fast so wie man das beim Fahren in der realen Welt hat.
Der Elite Rollentrainer kann zwar nicht ganz mit dem Wahoo Flagschiff KICKR und seinem 7,25 kg schweren Schwungrad mithalten, aber in der Praxis haben wir da nur einen kleinen Unterschied gemerkt.
Was uns gefällt: Die Widerstandseinheit reagiert schnell auf wechselnde Steigungen oder Leistungsänderungen im ERG-Modus bei Intervalltrainingseinheiten. Bedeutet, was wir auf dem Bildschirm sehen, wird vom Trainer fast in Echtzeit umgesetzt.
Wie die meisten seiner modernen Konkurrenten ist auch der Elite Direto XR erfreulich leise. Vielleicht ein ganz klein wenig lauter als der KICKR Core, aber alles in allem ist das vollkommen akzeptabel. Unsere Antriebseinheit und die Schalvorgänge haben erheblich mehr Lärm gemacht.
Das Foto zeigt einen mann der auf seinem Mountainbike über Zwift ein Intervalltraining absolviert.
Elite behauptet, dass der interne Leistungsmesser auf +/- 1,5 Prozent genau ist und dass er bis zu 220 Datenpunkte pro Pedaltritt messen kann. Das ermöglicht es, Pedalanalyse-Daten anzubieten, die den Leistungsmessern von Garmin ziemlich nah kommen. Die Elite Daten sind allerdings nur über die My E-Training Plattform von Elite abrufbar. Desweiteren kann man auf der Elite Plattform virtuelle Videokurse fahren oder eigene GPS-Daten dazu verwenden um Trainingspläne und Workouts zu erstellen. Nach den kostenlosen 12 Monaten zahlt man für die Plattform 19,95 € pro Jahr. Das ist ein akzeptabler Preis.
Wir haben während des Tests keine Trittfrequenz- oder Leistungseinbrüche erlebt, und Elite lieferte täglich konsistente Daten, sogar bevor wir routinemäßige Spindown-Kalibrierungstests gemacht haben.
Es wäre ideal, wenn der Elite Direto XR eine automatische Kalibrierungsfunktion wie der KICKR Core hätte, aber unsere Tests zeigen, dass er auch ohne ständige Kalibrierung zuverlässige Daten liefert. Wenn du eine Spindown-Kalibrierung durchführen möchtest oder musst, ist dies schnell und einfach erledigt und kann während des Fahrens auf Zwift oder über die My E-Training-App von Elite für iOS oder Android durchgeführt werden.
Elite hat eine eigene iOS- und Android-App namens Upgrado, um die Firmware des Elite Direto XR zu aktualisieren. Es lohnt sich, regelmäßig nach neuen Firmware-Updates zu suchen, da sich das Gerät nicht automatisch aktualisiert. Ansonsten folgt der Elite Direto XR den gleichen App-Kompatibilitätsstandards und Industrienormen wie alle anderen High-End-Trainer auch.
Der Elite Direto XR ist ein leiser und zuverlässiger Smart-Trainer, der ein gutes Fahrgefühl liefert und für eine genaue Leistungsmessung sorgt. Er überzeugt durch großartige technische Daten und nützlichem Zubehör, dass man bei anderen Trainern extra kaufen muss.
Ja, das ist er. Für den geringen Preis überzeugt er durch spitzenmäßige Spezifikationen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist erstklassig.
Die äußere Verarbeitungsqualität kann nicht ganz mit der anderer Modelle mithalten, aber das hat keinen Einfluss auf die langfristige Leistung des smarten Trainers. Insgesamt ist der Elite Direto XR ein leistungsstarker Rollentrainer und eigent sich bestens für das Indoor Training.
Pro | Cons |
Gutes Fahrgefühl. | Konstruktion wirkt ein wenig billig. |
Durch Plug & Play-Konfiguration schnell startklar. | Keine Schnellspanner an den klappbaren Beinen. |
Liefert genaue Leistungsdaten. | |
Erfreulich leise. | |
Einfache Bedienung. | |
Kassette und Riser-Block im Lieferumfang enthalten. | |
Beine zur Lagerung einklappbar, platzsparend verstaubar. | |
Direktes Feedback der Widerstandseinheit. |
Gewicht: | 16,2 kg |
Schwungrad: | 5,1 kg |
Antrieb: | Direct-Drive (interaktives Direktgetriebe) |
Widerstand: | elektronisch gesteuerte Magnetbremse |
Widerstandsstufen: | stufenlos |
Max. Leistung (40 km/h): | 2.300 W |
Max. simulierte Steigung: | 24 % |
Leistungsmessung: | +/- 1,5 % |
Abmessungen (aufgeklappt): | ca. 650 x 840 x 550 mm |
Abmessungen (eingeklappt): | ca. 650 x 300 x 550 mm |
Datenübertragung: | Bluetooth, ANT+ |
Protokolle: | FE-C (Fitness-Equipment-Control), PWR (Power), S&C (Speed & Cadence) |
Datenübertragung: |
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Kompatibilität.
Laufradgröße (Zoll): | 26, 27,5, 28, 29 |
Achsbefestigung: | Schnellspanner 5 mm, Steckachse 12 mm |
Einbaubreite: | 130 – 135 mm, 142 mm |
Freilaufkompatibilität: |
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Kassetten: |
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Hinterbau: |
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