Im Jahr 1903 fand das erste Querfeldein-Radrennen der Welt statt. Die Teilnehmer wussten zwar nicht, dass sich für diese Art von Rennen künftig der Begriff Cyclocross etablieren wird, doch bereits damals waren dabei genau jene vorne dabei, die sich für die richtige Ausstattung entschieden haben. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Beim Cyclocross handelt es sich um eine eigene Disziplin des Radsports, die vor allem im Herbst und Winter auf zumeist unbefestigten Wegen ausgetragen wird.
Die Querfeldein-Racer bringen echt Laune und so lag es nahe, dass wir uns einfach einmal ein paar Modelle geschnappt und einen entsprechenden Cyclocross Rad Test durchgeführt haben. Eine Win-Win-Situation war dabei unser Ziel: Wir wollten einerseits jede Menge Spaß haben und vor allem dir ein aussagekräftiges Urteil über die einzelnen Cyclocross Bikes abgeben.
Sieh dir in der Tabelle die fünf besten Cyclocross Räder an und scrolle weiter, um Hintergrundwissen und die ausführlichen Testberichte zu allen Modellen zu lesen.
Bestes Fahrverhalten. | Bestes Einsteigerrad | Bestes Damenrad | Preis-Leistungssieger | Der Testsieger |
Foto zeigt das Cube Cross Race vor weißem Hintergrund. | Foto zeigt das Vitus Substance vor weißem Hintergrund | Foto zeigt ein Liv Brava Advanced Pro 2 vor weißem Hintergrund. | Foto zeigt ein Giant TCX Advanced Pro 2 vor weißem Hintergrund. | Foto zeigt das Focus Mares 9.9 vor weißem Hintergrund. |
Cube Cross Race. |
Vitus Substance |
Liv Brava Advanced Pro 2 |
Giant TCX Advanced Pro 2 |
Specialized Crux Comp |
Komfortabel und absorbiert alle Vibrationen. | Bestes Cyclocross Bike in der günstigen Preisklasse. | Speziell für Damen konzipiert. | Beste Performance zum besten Preis. | Spielt seine Stärken auf technisch anspruchsvollen Kursen aus. |
3.649 Euro | 1.249 Euro | 2.699 Euro | 2.699 Euro | 4.200 Euro |
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Cube Cross Race. Bestes Fahrverhalten.
Vitus Substance V-2 Adventure. Bestes Einsteigerrad.
Liv Brava Advanced Pro 2. Bestes Damenrad.
Ragley Trig. Bester Allrounder.
Giant TCX Advanced Pro 2. Preis-Leistungssieger.
Specialized Crux Comp. Beste Perfomance.
Das Foto zeigt eine Cyclocross Rennsituation. 5 Fahrer kämpfen sich mit ihren Cyclocrossern durch sandigen Boden.
Dort, wo mit einem klassischen Rennrad der Spaß endet, beginnt er mit einem Cyclocross Rad erst so richtig. Das Cyclocross Rad ist einerseits mit dem klassischen Lenker eines Rennrades ausgestattet, statt den Slicks sind hier aber Stollenreifen montiert, die die Räder auch im Gelände eine gute Figur machen lassen.
Hey, das gibt es doch schon wirst du jetzt vielleicht einwenden. Das Ganze existiert doch schon seit Jahren und nennt sich schlicht und einfach Gravel-Bike. Willst du mir jetzt vielleicht alten Wein in neuen Schläuchen andrehen?
Nein! Tatsächlich unterscheiden sich die Cyclocross Räder ein wenig von den Gravel-Bikes. Zugegebenermaßen sind die Unterschiede jedoch oft nur marginal und für den Laien nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen.
Auf dem alten schwarz-weiss Foto ist ein Cyclocross Fahrer zu sehen der sein Bike einen schlammigen Anstieg hochträgt.
Cyclocross Räder sind keine Erfindung der Neuzeit Bereits vor mehr als 100 Jahren wurden die Cyclocrosser in den USA zusammengeschraubt und für Rennen auf matschigen Rundkursen eingesetzt.
Der Unterschied der Fahrräder liegt zunächst einmal in ihrer Herkunft. Die Gravel-Bikes stammen aus den USA aus dem Komfort-Rennradbereich. Das Training auf den Straßen in den USA gestaltet sich mitunter sehr gefährlich, weshalb viele Fahrer auf die anliegenden Waldwege ausweichen. Auf diesen Schotterpisten waren jedoch die 28-Millimeter-Reifen von Rennrädern nur wenig dazu geeignet, um einen sicheren Untergrund zu bieten.
Im Laufe der Zeit entstanden Räder, die genau für diese Waldpisten wie maßgeschneidert sind. Im Unterschied zum Cyclocross Rad oder gar Rennrad haben sie eine etwas komfortablere Geometrie mit einem längeren Ober- und Steuerrohr. Die Sitzposition ist dadurch etwas aufrechter. Sehr beliebt sind die Gravelbikes vor allem als Alternative zu den Trekkingrädern bei mehrtägigen Bikepacking-Touren.
Ein Cyclocross Rad lässt sich historisch gesehen als Vorgänger des Mountain Bikes beschreiben. MTBs kamen erst in den 1980er-Jahren auf, doch bereits davor wollte das unwegsame Gelände von waghalsigen Bikern erobert werden.
Vor allem in den 1960er-Jahren gab es hierzulande zahlreiche Rennen, auf denen die Teilnehmer Rundkurse mit Hindernissen zum Absteigen oder Überspringen absolvieren mussten. Heute ist diese Art von Sport eher bei unseren Nachbarn in den Niederlanden und in Belgien beliebt.
Im Gegensatz zum Gravel Bike hat das Cyclocross Bike ein etwas kürzeres Oberrohr und eine kürzere Kettenstrebenlänge. Damit sind die Räder etwas agiler und bieten dem Fahrer eine aggressivere Sitzposition, die bei Rennen vorteilhaft ist. Was bedeuten die einzelnen Geometriedaten eines Fahrradrahmens? Das erklären wir in diesem Artikel.
Weil Cyclocross Räder für intensive 30 bis 90 minütige Rennen konzipiert sind, sind sie viel minimalistischer als die Gravel Bikes. Letzere bieten nämlich oft zusätzliche Stauraum- und Transportlösungen, um Getränke, Werkzeuge oder Notfallkits mitzuführen.
Zusammengefasst: Das Cyclocross Rad ist eine echte Gelände-Rennmaschine, während das Gravelbike eher ein Allrounder ist und etwas mehr Komfort bietet.
Die Einstiegspreise für Cyclocross Räder beginnen bei etwa 1.000 Euro. Wer ein wenig Spaß im Gelände haben möchte, findet in der Klasse bis etwa 1.500 Euro die eine oder andere Perle. Der geringe Preis geht jedoch zumeist zu Lasten der Ausstattung und/oder des Gewichts.
Danach gibt es eine ziemlich breite Mittelklasse, deren Range von etwa 1.500 bis 3.500 Euro reicht. Klar, für jeden Euro, den man mehr investiert, bekommt man in der Regel auch bessere Qualität geliefert. Die Frage ist jedoch, ob das auch immer erforderlich ist.
Die echte Oberklasse beginnt etwa bei 3500 Euro. Ab dann sind Abstriche in der Qualität auch nicht mehr zu akzeptieren. Auch hier solltest du dich fragen, ob nur kleine Verbesserungen die riesigen Preisunterschiede auch tatsächlich wert sind. Wenn du es dir leisten kannst, nur zu. Doch ansonsten gibt es genügend Cyclocross-Räder in den unteren Preisregionen, mit denen du dich ebenfalls ausgezeichnet abseits der asphaltierten Straßen bewegen kannst.
Für unseren Cyclocross Test haben wir die Räder in drei unterschiedliche Preisklassen unterteilt:
Preisklasse 1 (günstig) | Bis 1.499 Euro |
Preisklasse 2 (mittel) | 1.500 bis 3.499 Euro |
Preisklasse 3 (Oberklasse) | Ab 3.500 Euro |
Foto zeigt eine Cyclocross Einfach-Schaltgruppe mit nur einem Kettenblatt in der Nahaufnahme.
Bei den Cyclocross Rädern zeigt sich, dass vor allem Einfach-Schaltgruppen mit nur einem Kettenblatt vorne sehr beliebt sind. Das hat einen einfachen Grund, denn so kann sich kein Schmutz zwischen den Kettenblättern oder im Umwerfer sammeln. Darüber hinaus ist das eine weitere Möglichkeit, um das Gewicht der Fahrräder noch einmal ein wenig nach unten zu drücken.
Felgenbremsen gehören komplett der Vergangenheit an. Auch bei den Cyclocross Rädern sind mittlerweile durchgängig Scheibenbremsen verbaut.
Vor allem bei der Wahl der Reifen unterscheiden sich die Hersteller deutlich. Klar, denn diese beeinflussen vor allem den Grip und den Speed. Grundsätzlich ist die Breite der Räder im professionellen Rennsport auf 33 Millimeter beschränkt. Doch bei den Verkaufsbikes nehmen es die Hersteller dabei nicht immer so genau und es werden manchmal auch ein paar Millimeter breitere Reifen aufgezogen. Gut für alle, die ein wenig mehr Grip benötigen.
Carbon setzt sich durch und ist das Rahmenmaterial der Mittelklasse- und High-End-Cyclocross Racer. Qualitativ hochwertige Cyclocrosser, die mit diesem Material gefertigt werden, gibt es mittlerweile zu ziemlich günstigen Preisen.
Das Giant TCX Advanced Pro 2 hat einen Carbon-Rahmen und kostet nur 2.699,00 Euro.
Viele Marken erhöhen mit den neuen Modellen die Tretlagerhöhe an ihren Cyclocross Bikes, was für ein vielseitigeres Allround-Fahrverhalten der Räder sorgt. Hier erfährst du alles über die Auswirkungen von Rahmengeometrie-Daten auf das Fahrverhalten eines Fahrrads.
Wir haben uns bei diesem Cyclocrosser Test auch wieder für jene Kriterien entschieden, die auch bei anderen Fahrrädern von Bedeutung sind.
Da jedoch das Design und der Preis aus unserer Sicht eine untergeordnete Rolle spielen und es bei den Cyclocross Rädern vielmehr auf die Ausstattung und die Fahreigenschaften der Räder ankommt (vor allem bei den Rennen), haben wir diese Punkte stärker gewichtet.
Das Gewicht haben wir als Bewertungskriterium nicht angeführt, weil hier alle getesteten Räder in einer ähnlichen Gewichtsklasse spielen. Der Unterschied war deshalb nur marginal. Wenn es Auffälligkeiten dazu gab, finden diese aber an entsprechder Stelle Erwähnung und werden auch bei der Punktevergabe berücksichtigt.
Warum es im Moment schwieriger sein kann, ein Fahrrad zu finden? Seitdem Begrifflichkeiten wie „stay at home“ und „Social Distancing" in unser tägliches Leben Einzug gehalten haben, kommen immer mehr Menschen auf die Idee, ihre Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Laufen oder Radfahren nach oben zu schrauben oder sie suchen sich neue Sporthobbys, da viele Fitnessstudios geschlossen sind.
Grundsätzlich ist das eine sehr gute Sache, der Nachteil hierbei ist, dass die immense Nachfrage das Angebot der meisten Hersteller übersteigt. So kann es kurzfristig passieren, dass Räder schnell ausverkauft sind oder sich die Lieferzeiten verlängern.
Aus diesem Grund schlagen wir dir zu allen getesteten Modellen immer auch noch andere Versionen der jeweiligen Bikes vor. Manchmal mit besserer Ausstattung, manchmal mit einer günstigeren. So hast du sollte dein favorisiertes Cyclocross Rad nicht mehr lieferbar sein, zumindest noch eine Alternativversion des jeweiligen Cyclocross Bikes vom selben Hersteller.
Wir beobachten die Produkte täglich und aktualisieren auch wenn ein bestimmtes Modell plötzlich in mehreren Online Shops verfügbar ist.
Foto zeigt ein Cube Cross Race C-62 Team Edition 2021
Unser erstes Fahrrad bei unserem Cyclocross Test kommt aus dem Hause Cube. Seit Januar 2020 besteht mit dem Tormans Cyclo Cross Team by Wanty auch ein eigenes Cross-Team von Cube. Das Unternehmen hat also jede Menge Erfahrung aus dem echten Rennsport für seine Verkaufsbikes.
Bei dem getesteten Rad von Cube können wir kaum glauben, dass wir es mit einem dermaßen günstigen Cyclocross Rad zu tun haben.
Design: Das Cross Race macht mit seinem modernen Design einen äußerst guten ersten Eindruck. Das Bike sieht so aus, als kann es ebenso wenig wie wir erwarten, dass wir endlich aufsteigen.
Ausstattung: Im 2021er-Modell hat Cube hier einen brandneuen, leichteren Aluminiumrahmen mit einer Voll-Carbongabel kombiniert. Das bietet auch unter extremen Bedingungen noch einen guten Komfort. Für die jeweils passende Übersetzung sorgt eine Shimano Tiagra mit insgesamt zehn Gängen. Beim Laufradsatz verlässt sich Cube nur auf Eigenproduktionen.
Fahrgefühl: Das Cube-Bike fährt sich erstaunlich komfortabel. Die Voll-Carbongabel absorbiert ausgezeichnet die Vibrationen und Schläge vom Untergrund. Fast hat man das Gefühl, trotz des holprigen Untergrunds auf der Straße unterwegs zu sein.
Preis: Das Cross Race befindet sich in der Preisklasse 1 (günstig). Wer auf der Suche nach einem guten Bike für den Einstieg ist, sollte sich zumindest eine Probefahrt mit dem Cross Race gönnen.
Pro | Contra |
Schläge und Vibrationen werden gut absorbiert. | Wir konnten beim Test keine groben Schwächen erkennen. Vor allem nicht in dieser Preisklasse. |
Bequeme Griffe. | |
Voll-Carbongabel. | |
Günstiger Preis. |
9,5 von 10 möglichen Punkten sind auf der Skala aktiviert
Unsere Bewertung: 9 von 10 Punkte
Foto zeigt ein Vitus Substance V-2 Adventure Cyclpocross Bike
Bei Vitus handelt es sich um einen französischen Hersteller, der seinen Sitz in St. Etienne hat. Neben Mountainbikes und Roadbikes hat das Unternehmen auch eine kleine, aber feine Auswahl von Cyclocross-Rädern in seinem Sortiment.
Das Vitus Substance V-2 ist das ideale Bike für alle, die auch mal neben der Straße im Schmutz oder auf Schotter fahren möchten.
Design: Auf den ersten Blick macht das Vitus Substance V-2 einen sehr aufgeräumten Eindruck auf uns. Dazu trägt sicher auch die weiße Farbe bei. Die Weißwandreifen sorgen für ein wenig Nostalgie.
Ausstattung: Das Vitus ist ebenfalls mit einem Aluminiumrahmen und einer Carbongabel ausgestattet. Die Shimano Sora R3000 mit ihren 9 Gängen gehört zwar nicht zu den Topschaltungen, aber immerhin in die Einstiegsklasse des Rennsports.
Bei den 47-Millimeter-Reifen wird die Cyclocross-Polizei zwar lautstark protestieren. Uns ist das aber egal und wir freuen uns dadurch umso mehr auf die Ausfahrt im unebenen Gelände. Die zusätzlichen Halterungen für Schutzbleche, Gepäck und mehrere Flaschen bereiten das Fahrrad auch auf längere Ausfahrten vor.
Fahrgefühl: Es ist wie erwartet. Die breiten Reifen bieten einen hervorragenden Grip im unebenen Gelände. Doch kein Vorteil ohne Nachteil: Bei den kurzen Strecken auf der Straße haben wir bemerkt, dass der zusätzliche Grip auf Kosten der Geschwindigkeit geht.
Preis: Auch das Bike von Vitus befindet sich in der günstigen Preisklasse. Da kann man hinsichtlich Ausstattung schon mal ein Auge zudrücken.
Pro | Contra |
Extrabreite Reifen mit hervorragendem Grip. | Extrabreite Reifen mit schlechtem Speed. |
Die Gänge haben sich bei der Ausfahrt butterweich schalten lassen. | Nur wenige Farboptionen. |
Zusätzliche Halterungen für den Fall der Fälle. |
Die Skala zeigt 8 von 10 möglichen aktiverte Punkte
Unsere Bewertung: 8 von 10 Punkte
Auf dem Foto sieht man ein Liv Brava Advanced Pro 2.
Weiter geht es bei unserem Cyclocross Räder Test mit einem Modell von Liv. Das Interessante bei diesem Unternehmen ist, dass es Räder von Frauen speziell für Frauen konzipiert. Dabei fließen die Erkenntnisse der Spitzensportler in das Design jedes einzelnen Rades mit ein.
Beim Liv Brava handelt es sich um ein besonders agiles Cyclocross Rad, das nicht nur ein außergewöhnliches Handling, sondern darüber hinaus auch noch eine maximale Beschleunigung bietet.
Design: Wir wollen uns hier nicht lange mit Klischees aufhalten. Klar haben die Damen ein tolles Gespür für Design und das ist auch beim schwarz-blauen Farbverlauf und der Geometrie dieses Bikes gleich ersichtlich. Da wir von Liv aber schon aufregendere Designs kennen, entscheiden wir uns für einen kleinen Punkteabzug.
Ausstattung: Liv setzt sowohl beim Rahmen als auch bei der Gabel voll auf Carbon. Zum Schalten kommt eine SRAM Apex mit einer 11-36er-Kassette zum Einsatz. Das V-förmige Unterrohr bietet kaum eine Angriffsfläche für Verschmutzungen.
Fahrgefühl: Das Steuerrohr kombiniert mit dem leichten Road-Lenker mit schlagfestem Lenkerband mit Anti-Rutsch-Eigenschaften bieten ein agiles Fahrerlebnis mit höchster Lenkpräzision. Die integrierte Sattelstützenklemmung ist weiter unten angeordnet als gewöhnlich. Das sorgt für deutlich mehr Nachgiebigkeit und Komfort.
Preis: Wir befinden uns mittlerweile in der preislichen Mittelklasse. Dafür übertrifft das Bike hinsichtlich Ausstattung und Fahrgefühl deutlich unsere Erwartungen.
Pro | Contra |
Speziell für Damen konzipiert. | Es gibt nicht viel zu meckern. Beim Design wissen wir, dass bei Liv noch mehr geht. |
Hoher Komfort durch die Anordnung der Sattelstützenklemmung. | |
Rahmen und Gabel aus Carbon. | |
V-förmiger Rahmen schützt vor Verschmutzungen. |
Auf der Skala sind 9,5 von 10 möglichen Punkten aktiviert.
Unsere Bewertung: 9,5 von 10 Punkte
Das Foto zeigt das Ragley Trig Cyclocrossrad
Der Hersteller Ragley entwirft und testet seine Fahrräder seit 2008 in England. Das Augenmerk wird dabei vor allem auf die Qualität und die Zuverlässigkeit gelegt. Das Motto lautet: Simpel, aber effektiv. Grundsätzlich ist das Unternehmen eher in der MTB-Szene beheimatet, doch mit dem Trig gibt es auch ein hervorragendes Cyclocross-Modell.
In einfachen Worten lässt sich das Trig als schnelles, bewegliches und vielseitiges Abenteuerbike beschreiben. Es ist weniger für den Renneinsatz und vielmehr für den Alltagsfahrer geeignet, der auch mal eine mehrtägige Tour damit absolvieren möchte.
Design: Das Design mutet sehr elegant und britisch an. Ein schönes dunkelblau und Reifen mit hellen Wänden sorgen für ein majestätisches Äußeres. Wir wissen nicht genau, ob die Queen amused ist, wir sind es jedenfalls zu großen Teilen. Auch wenn vielleicht etwas Langeweile aufkommt.
Ausstattung: Der Rahmen besteht aus einer 4130er CrMo-Stahllegierung. Das bietet bekanntermaßen eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht. Die Gabel ist hingegen aus Carbon gefertigt. Bei der Schaltung kommt eine Shimano GRX 1x11-fach-Gruppe zum Einsatz. Bei den Reifen setzt man auf den ebenfalls britischen Hersteller WTB und entsprechende Tubeless Reifen.
Fahrgefühl: Als wir die Fahrt mit dem Trig antreten, irritiert uns irgendetwas. Nach kurzer Überlegung kommen wir zu der übereinstimmenden Meinung, dass das Fahrgefühl dem eines Mountainbikes viel näher kommt als es bei den anderen Cyclocross-Rädern der Fall ist. Das sorgt für gute Fahreigenschaften im Gelände, doch auf der Straße vermag es uns nicht so recht zu begeistern.
Preis: Das Trig spielt preislich ebenfalls in der Mittelklasse. Wir sind der Meinung, dass zu diesem Preis schon etwas mehr drin sein sollte und haben deshalb ein paar Punkte abgezogen.
Pro | Contra |
Zeitloses, elegantes Design. | Fast zu sehr MTB und zu wenig Rennrad. |
Guter Grip im Gelände. | Für die Straße daher nur bedingt geeignet. |
Der CrMo-Rahmen bietet gute Stabilität. |
Auf der Skala sind 7,5 von 10 möglichen Punkten aktiviert.
Unsere Bewertung: 7,5 von 10 Punkte
Das Foto zeigt das Giant TCX Advanced Pro 2 Cyclocrossrad
Das Giant TCX Advanced Pro 2 verfügt über eine stabilitätsfördernde Geometrie und eine vibrationsdämpfende Technologie, die dafür sorgt, dass sich auch die härtesten Strecken schnell anfühlen.
Design: Das Design gefällt uns richtig gut. Beim Giant TCX Advanced Pro 2 sind alle Leitungsführungen innen verlegt. Das sorgt nicht nur für einen cleanen und hochwertigen Look, es spart auch Gewicht und trägt zur Performance des Bikes bei.
Was uns richtig gut gefällt ist die aufwändige Metallic-Lackierung. Das Chameleon Nova Blau ist ein echter Hingucker.
Ausstattung: Der Komponenten bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind stark auf Cyclocross ausgerichtet. Die 11-Gang-Schaltung (11-36t) des Shimano Sram Apex 1 Antriebssystems schaltet sofort und die hydraulischen Scheibenbremsen sorgen für Bremskraft auf Rennniveau. Die Giant P-X2 Discs sind Tubeless Ready.
Fahrgefühl: Das TCX Advanced Pro 2 hat eine traditionellere Cyclocross Geometrie als viele andere Modelle. Es hat vor allem längere Kettenstreben, einen kürzeren Reach und einen niedrigeren Stack, bei gleichzeitig höherem BB Drop (Tretlagerhöhe) als die ebenfalls getesteten Specialized Crux oder das Santa Cruz Stigmata. Die Werte geben bereits einen Hinweis darauf, wie sich das Rad verhält: Auf schlammigen Strecken fühlt man sich sicher und gut aufgehoben.
Die von Giant neu entwickelte D-Fuse Sattelstütze mit mehr Flex verbessert die Sitzposition im Sattel deutlich. Wir haben uns auf diesem Rad wohler gefühlt als auf den anderen beiden, wissen aber dass das TCX für einige Fahrer zu aggressiv sein könnte.
Preis: Mit einem Preis von 2.699,00 Euro bietet das TCX Advanced Pro 2 ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein leichtgängiges Crossrad.
Pro | Con |
Leicht, sehr wendig und spritzig. | Geometrie könnte für manche Fahrer zu aggressiv sein. |
Auf unebenem Untergrund erstaunlich komfortabel. |
Auf der Skala sind 10 von 10 möglichen Punkten aktiviert.
Unsere Bewertung: 10 von 10 Punkte
Foto zeigt ein Specialized Crux Comp
Preislich dringen wir bei unserem Cyclocross Bikes Test nun bei den letzten beiden Fahrrädern in die absolute Oberliga vor und wir sind gespannt, ob der preisliche Unterschied auch in der Qualität für uns bemerkbar sein wird.
Der erste Anbieter, der uns davon überzeugen möchte, ist Specialized mit dem Modell Crux Comp. Laut Eigenauskunft des Unternehmens, das bereits seit dem Jahr 1974 Fahrräder herstellt, ging es bei der Entwicklung des neuen Crux Comp darum, ein reinrassiges Performance-Bike zu designen, das leicht, schnell und zuverlässig wie kein anderes auf dem Markt ist. Da bereits die Vorgänger-Modelle einige Weltmeister-Titel erringen konnten, liegt die Messlatte dafür aber entsprechend hoch.
Design: Nachdem wir bei unserem Cyclocross Test das Mares 9.9. für sein auffällige Design belohnt haben, können wir jetzt nicht mehr zurückrudern. „Pink it was love at first sight“ hat schon Steven Tyler von Aerosmith gesungen und wir können das in diesem Fall nur bestätigen. Das zarte Beige/Rosa wird von uns deshalb ebenfalls mit einem Zusatzpunkt belohnt.
Ausstattung: Widmen wir uns aber nun den tatsächlich wichtigen Dingen. Ohne uns zu sehr im Detail zu verlieren, können wir mit Recht behaupten, dass hier wirklich nur die Creme de la Creme an Bauteilen verbaut wurde. Über einen Carbon-Rahmen brauchen wir in dieser Preisklasse wirklich nicht mehr zu diskutieren, doch beispielsweise auch die Specialized Lenkstange und die SRAM Rival 1 Bremsen sind allererste Klasse.
Fahrgefühl: Dank des tiefen Tretlagers und dem direkten Lenkverhalten ist das Crux nahezu wie geschaffen für technisch eher anspruchsvolle Kurse. Durch das geräumige vordere Rahmendreiecks lässt sich das Crux auch sehr einfach schultern und ein paar Meter zu Fuß durch das Gelände befördern. Doch auch auf der Straße macht das Bike dank seiner Aerodynamik und dem Schalten der Gänge mit der SRAM Force noch eine gute Figur.
Preis: Ja klar bekommt man für dieses Geld schon einen gebrauchten Mittelklasse-PKW. Aber wer braucht den noch, wenn er mit dem Crux Comp fahren kann? Der Preis ist jedenfalls auch in dieser Höhe gerechtfertigt. Schnäppchen ist das Bike aber keines.
Pro | Contra |
Aufregendes Design. | Klar ist die Farbe Geschmackssache. Das gewagte Design könnte deshalb einige auch vor einem Kauf zurückschrecken lassen. |
Spielt seine Stärken auf technisch anspruchsvollen Kursen aus. | Man muss schon bereit sein, so viel Geld auszugeben. |
Lässt sich mühelos auf den Schultern transportieren. | |
Gute Aerodynamik auf der Straße. | |
Top-Komponenten. |
Auf der Skala sind 9,5 von 10 möglichen Punkten aktiviert.
Unsere Bewertung: 9,5 von 10 Punkte
Auf dem Bikd sieht man das Santa Cruz Stigmata 3 CC Force 1x-Kit 650B
Haben wir uns das Beste tatsächlich bis zum Schluss aufgehoben? Die Messlatte für den Hersteller aus Kalifornien, der 1994 in einer Garage in Santa Cruz damit begann, Fahrräder zu bauen, liegt jedenfalls sehr hoch. Das Stigmata 3 CC kostet in etwa genauso viel wie das vorher getestete Specialized Crux Comp und das Cube Cross Race (Rad #1) zusammen. Diese Entscheidung sollte vor dem Kauf schon wohl überlegt sein.
Interessanterweise wird das Rad auf der Webseite von Santa Cruz als Gravelbike angepriesen. Das ist wahrscheinlich vor allem der US-Herkunft geschuldet, denn im amerikanischen Raum weiß kaum jemand etwas mit dem Begriff „Cyclocross“ anzufangen.
Design: Das Stigmata ist gleichzeitig elegant und minimalistisch. Unserer Meinung nach sticht das Design jedoch nicht so stark heraus wie die letzten beiden Räder. Dem Design nach zu urteilen, kann man kaum erkennen, dass es sich um ein Top-Performance Rad der Spitzenklasse handelt. Das Stigmata wirkt einfach eher schlicht und bescheiden.
Ausstattung: Das Cyclocross Rad ist tatsächlich mit allen Wassern gewaschen, grenzt sich mit der Ausstattung aber doch ein wenig von den üblichen Cyclocross-Modellen ab. Also doch mehr Gravel als Cyclo. Im Unterschied zu den anderen Rädern hat es eine 27,5-Zoll-Bereifung statt der sonst üblichen 28 Zoll. Der Lokalpatriotismus verlangt natürlich nach einer SRAM-Schaltung. Zum Einsatz kommt eine 12-fach Eagle mit einer 10-50er-Kassette.
Auch bei den Bremsen setzt Santa Cruz auf SRAM und verbaut vorne und hinten die Force. Der Rahmen wirkt recht breit und das Stigmata ist auch ein wenig schwerer als seine Mitbewerber in dieser Preisklasse. Für ein Gravel hätten wir mehr Punkte vergeben, da wir hier aber in der Cyclocross-Liga spielen, muss das Stigmata wohl mit ein paar Abzügen von uns leben.
Fahrgefühl: Das Feeling auf der Ausfahrt ist wohl am ehesten mit dem Wort „Californication“ zu beschreiben. Wir fühlen uns irgendwie ein wenig amerikanisiert und erleben im Gelände ein Gefühl von Freiheit, wie es wohl nur US-Amerikaner vermitteln können. Im unebenen Gelände spielt das Stigmata alle seine Stärken locker aus. Im Renneinsatz müssten wir jedoch einen ordentlichen Vorsprung rausholen, damit wir auf dem glatten Asphalt nicht so schnell wieder von der Konkurrenz eingeholt werden.
Preis: Das Stigmata 3 ist definitiv ein anständiges Cyclocross-Bike bzw. Gravel-Bike. Die Grenzen scheinen bei diesem Rad sehr stark zu verschwimmen. In dieser Preisklasse hätten wir uns ehrlich gesagt ein wenig mehr erwartet.
Pro | Contra |
Schnittiges und sehr angenehmes Fahrgefühl. | Höheres Gewicht als die Mitbewerber in dieser Preisklasse. |
Spielt seine Stärken vor allem im unebenen Gelände aus. | Kein klassisches Cyclocross. |
Bei den SRAM-Bauteilen gibt es echt nichts auszusetzen. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert sehr gut. | Vor allem auf der Straße zu wenig aerodynamisch, um mit den anderen Bikes mithalten zu können. |
Der hohe Preis ist aus unserer Sicht nicht ganz gerechtfertigt. |
7,5 von möglichen 10 Punkten sind auf der Skala aktiviert.
Unsere Bewertung: 7,5 von 10 Punkte
Der Testsieger ist das das Specialized Crux Comp.
Grundsätzlich haben sich alle Bikes mit Ausnahme des Giant TCX Advanced Pro 2 und des Santa Cruz Stigmata 3 CC Force 1x-Kit 650B in ihrer Grundausrichtung sehr geähnelt.
Die wesentlichen Unterschiede bestehen vor allem in der Qualität der verwendeten Bauteile sowie dem eingesetzten Material beim Rahmen und selbstverständlich dem Preis.
Für alle, die tatsächlich ein gutes Einstiegsmodell suchen, sind sowohl das Cube Cross Race als auch das Vitus Substance V-2 Adventure Road Bike eine gute Wahl. Wobei uns das Fahrgefühl des Cross Race doch etwas besser gefallen hat.
Etwas enttäuscht hat uns das Ragley Trig aus Großbritannien. Wirklich schlecht fährt sich das Fahrrad zwar nicht, aber es hat einfach sehr viele Ähnlichkeiten zu einem MTB. Wer oft und viel im Gelände unterwegs ist und nur ab und zu asphaltierte Straßen nutzt, findet auch damit sein Glück.