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Keego. Die quetschbare Titan Trinkflasche im Test.

Keego. Die quetschbare Titan Trinkflasche im Test.
von Christian
Aktualisiert am: 9.4.2024
Fotos: The Cycleverse, Chrisitan
Das österreichische Start-Up Keego vereint in seinen innovativen Trinkflaschen die Vorteile einer Metallflasche mit den Vorteilen einer Plastikflasche. In unserem Test haben wir die Keego Flasche ausgiebig unter verschiedensten Bedingungen getestet.

Bisher waren alle Trinkflaschen entweder aus Metall oder aus Plastik. Die Keego ist irgendwie beides oder besser gesagt, sie vereint das Beste aus den beiden Welten miteinander. 

Das Besondere an der Keego Trinkflasche ist das Material. Obwohl sie innenseitig aus reinem Titan besteht, lässt sie sich biegen, quetschen und zusammendrücken. Der Effekt: Man kann das Wasser druckvoll in den Mund pressen. Das hat sowohl praktische, aber auch hygienische und gesundheitliche Vorteile.

Die meisten von uns sind Gewohnheitstiere und fahren seit jeher mit Plastik Trinkflaschen. Den ekelhaften Plastikgeschmack nehmen wir dabei billigend in Kauf. Schließlich kosten die Pullen kaum was und sind leicht. Über die Nachteile dieser Produkte machen wir uns keine Gedanken. Ein großer Fehler, denn die sind gravierend.

Was ist das Problem mit Trinkflaschen aus Plastik?

Das Foto zeigt links eine Keego Trinkflasche und rechts eine Radsportflasche aus Plastik.
Die Keego ist quetschbar wie eine Plastikflasche, hat aber eine reine Titan-Innenseite, die Getränke vor Plastik, schlechtem Geschmack und migrierenden Substanzen schützt.

Problem 1: Sie sind ein Bakterienherd.

Bakterien lieben Feuchtigkeit und fühlen sich auf rauen Oberflächen am wohlsten. Schon kleinste Kratzer oder Risse in der Flasche sind darum besonders anfällig. Am Mundstück vermehren sie sich wegen des Kontakts mit Speichel noch sehr viel schneller. Radsportler, die ihre Flaschen mit zuckerhaltigen Getränken befüllen, befeuern die Bakterienproduktion regelrecht, denn sie geben ihnen richtig Futter, um sich zu vermehren.

Das Foto zeigt das Mundstück einer Keego Trinkflasche.

Im Vergleich zu den Standard Plastikflaschen ist die Konstruktion des Keego Mundstücks so angelegt, dass es Bakterien weniger Raum bietet.

Problem 2: Weichmacher und BPA sind gesundheitsschädigend.

Vor allem günstige Plastiksportflaschen aus Asien enthalten oft Bisphenol A (BPA), eine Chemikalie, die verwendet wird, um das Plastik klar zu machen.

BPA gilt als eine Art hormoneller Schadstoff, da er eine östrogen-ähnliche Wirkung hat und den Hormonhaushalt verändert. Hinzu kommt, dass er sich als gefährlich für die menschliche Gesundheit erwiesen hat. Es wird mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter bestimmte Krebsarten, neurologische Probleme oder verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern, um nur einige Beispiele zu nennen.

Auch wenn viele Unternehmen damit werben, dass ihre Produkte BPA frei sind, besteht immer noch ein hohes Risiko durch weitere schädliche Chemikalien wie Phalate (Weichmacher), die ebenfalls krebserregend sind.

Das Problematische aller Schadstoffe ist, dass sie von der Trinkflasche abgegeben werden, sich lösen und so in unsere Getränke und folglich auch in unseren Körper gelangen.

Problem 3: Der Geschmack von Plasstikwasser.

Wir alle kennen den chemischen Geschmack und typischen Plastikgeruch unserer Getränke beim Sport, vor allem bei längeren Touren in der Sonne. Für beide Punkte ist das gerade eben beschriebene Ausgasen der Schadstoffe verantwortlich. Zumindest bei sehr süßen, also stark zuckerhaltigen Getränken, könnte man das geschmackliche Problem übertünchen, aber dann würde man wie in Problem 1 beschrieben die überproportionale Vermehrung der Bakterien fördern.

Ein weiteres Problem der Plastikflaschen ist die Temperatur des Getränkes. Ist es draußen heiß, werden die Getränke schnell warm und im Winter könnten sie einfrieren. Thermo Trinkflaschen könnten das Problem lösen, sind allerdings deutlich größer und schwerer als Sportflaschen aus Plastik.

Hier kommt die Keego ins Spiel. Die Titanflasche ist eine umwelt- und gesundheitsfreundlichere Alternative zu den Plastikprodukten, die aber Vorteile wie die Quetschbarkeit und das leichte Gewicht beibehält.

Die Fakten.

UVP: 39,90 Euro
Gewicht: 86 g
Volumen: 750 ml / 25,3 oz
Höhe: 240 mm
Durchmesser: Durchmesser: ca. 60 mm (unten) ca. 70 mm (oben)
Eigenschaften:
  • Passt in alle Flaschenhalter.
  • Frei von BPA, BPS, Weichmachern und Mikroplastik.
  • Rillen für besseren Griff.
  • Elastischer Kern für leichtes Zusammendrücken.
  • Punktgenauer Wasserstrahl ermöglicht kontaktfreies Trinken.
  • Mundstück aus hochwertigem Silikon.
  • Titan verhindert Schimmelbildung.
  • Lebensmittelecht (FDA-zugelassen).
  • Geschmacks- und geruchsneutral.
  • Große Öffnung erleichtert die Reinigung.
  • Anti-Haft Eigenschaften des Titan sorgen für eine leichte Reinigung.

Wie ist die Idee zur Keego Sportflasche entstanden?

Die Idee zur Titanflasche kam dem Keego Gründer Lukas Angst auf einer 4-tägigen Wanderung. Wähend seine Mitwanderer mit Isolierflaschen aus Aluminium- oder Edelstahl ausgestattet waren, war er der Einzige in der Gruppe mit einer quetschbaren Plastikflasche und wurde von seinen Mitwanderern über BPA, Mikroplastik und andere giftige Substanzen aufgeklärt. So erkannte er die Marktlücke und begann die erste quetschbare Metallfalsche der Welt zu entwickeln. In unserem Interview erzählt er die gesamte Keego Story von der Entwicklung bis zur Marktreife.

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Die Konstruktion der Titanflasche.

Das Foto zeigt eine hand die eine Keego Flasche kraftvoll zusammen quetscht.

Wie schafft man es eine Metallflasche „drückbar“ und flexibel zu machen? Durch eine clevere Konstruktion, bei der reines Titan auf der Innenseite der Flasche verwendet wird und mit mehreren aussenseitigen Kunststoffschichten kombiniert wird. Die äusserste Schicht gibt der KEEGO die Elastizität und Robustheit, die sie braucht.

In der Mitte befindet sich ein elastischer Polymerkern, der sich zusammen mit der dünnen Titanfolie biegt, damit sich die Keego zusammendrücken lässt.

Das Foto zeigt eine aufgeschnittene Keego Trinkflasche. Die innere Schicht ist gut erkennbar.

Das Wichtigste ist jedoch, dass das Wasser nur mit dem Titan im Inneren der Flasche in Berührung kommt und am Mundstück durch eine Düse aus medizinischem Silikon austritt.

Die Außenseite der Flasche ist außerdem mit einer schützenden Deckschicht versehen, die es ermöglicht, verschiedene Farben aufzutragen. Außerdem ist die äußere Schicht für die Widerstandsfähigkeit und die lange Haltbarkeit der Keego Sportflaschen verantwortlich.

Bei einem Fassungsvermögen von 750 ml ist die Metallflasche von Keego im Vergleich zu großen Plastikflaschen mit einem Gewicht von 86 Gramm extrem leicht. Sogar leichter als einige Standard-Radflaschen in der Größe. Wir haben nachgemessen, die ca. 40 750 ml Plastikpullen, die wir hier rumliegen haben, wiegen zwischen 78 und 113 Gramm.

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Die Keego Trinkflasche im Praxistest.

Das Foto zeigt den beim Quetschen entstehenden austretenden Wasserstrahl einer Keego Sportflasche.

Wir haben die Keego Sportflasche beim Rennradfahren, Mountainbiken, Graveln, im Fitnessstudio, beim Rollentraining zu Hause und als Trinkflasche im Alltag unter den verschiedensten Bedingungen getestet.

In der praktischen Anwendung zeigen sich die Vorteile schnell. Fährt man draußen in der Gruppe mit dem Gravel oder Mountainbike über sandige Untergründe, lässt es sich nicht vermeiden, dass sich aufgewirbelter Sand in Form eines dünnen Staubfilms auf der Flasche absetzt. Bei herkömmlichen Trinkflaschen muss man jetzt während der Fahrt einhändig den Trinkpfropfen reinigen, bevor man ihn mit den Zähnen oder der Hand zum Trinken herausziehen kann.

Das Foto zeigt links das Mundstück einer Keego Trinkflasche und rechts das Trinkstück einer Radsportflasche aus Plastik.

Das Mundstück der Keego ist so konstruiert, dass man erst einmal gar keinen Pfropfen hat. Das Wasser tritt durch eine Silikondüse aus und die Öffnung ist innen liegend. So kann sich weniger Dreck auf ihr absetzen. Sollte sich nun doch ein bisschen Sand angesammelt haben, einfach kurz während der Fahrt auf die Flasche pressen und die Düse ist sauber gespült.

Danach setzt man zum Trinken an oder presst sich sein Wasser ohne Kontakt zum Mundstück direkt in den Mund. Das ist für mehrere Leute, die aus einer Keego Flasche trinken, zum Beispiel bei Mannschaftssportarten, sehr hygienisch.

Das Foto zeigt oben eine von Schlamm komplett eingesaute Keego Flasche mit Schutzkappe in der Halterung eines Mountainbikes. Im unteren Teil des Bildes sieht man eine Hand die die Kappe abgezogen hat. Das Mundstück ist komplett sauber.

Für Schlammschlachten mit dem Cyclo Crosser oder dem Mountainbike hat Keego für 5,90 Euro eine Schutzkappe im Sortiment. Sie lässt sich leicht montieren und einhändig öffnen und schließen.

Das Getränk (egal, ob pures Wasser oder durch Getränkepulver angereichertes Wasser) schmeckt auch noch nach mehreren Stunden frisch und nicht nach Plastik. Selbst wenn wir die Flasche nach anstrengenden Touren mit Getränkeresten mehrere Tage im Auto oder am Fahrrad vergessen haben, begann es nicht zu müffeln.

Was uns gefällt: Durch das Titan bleiben Flüssigkeiten deutlich länger kühl und verlieren auch an sehr heißen Tagen nicht ihren eigenen Geschmack.

Die Flasche ist so konzipiert, dass sie in alle Fahrradflaschenhalter passt. Wir konnten sie auch nach unseren Schwimmtrainings oder Kraftausdauereinheiten im Studio problemlos in die Becherhaltung im Auto stellen.

Das Foto zeigt die äußere Lamellenbeschichtung in der Nahaufnahme.

2021 bekam die Keego eine neue Außenhülle aus Soft-Touch-Kunststoff. Sie bietet mehr Grip und lässt sich noch leichter zusammendrücken als bei den Vorgängermodellen. Überarbeitet wurde auch der Schraubdeckel aus Silicon. Die EasyClean Kappe hat einen X-Cut, der sich beim Quetschen der Flasche öffnet und so das einhändige Trinken möglich macht. Die Kappe sitzt fest, ist auslaufsicher und das Mundstück sorgt für einen hohen Flüssigkeitsdurchfluss.

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Reinigung und Pflege der Keego Trinkflasche:

Das verwendete Titan hat Anti-Haft-Eigenschaften. Das bedeutet einerseits, dass sich Verschmutzungen nicht so leicht festsetzen können wie bei den Plastikflaschen. Andererseits lässt sich eine Anti-Haft-Beschichtung auch leichter säubern. Um die Keego zu reinigen reicht es aus, sie mit Wasser auszuspülen.

Solltest du einen Sauberkeitsfimmel haben, kannst du das Innere auch mit einem Spritzer Spüli und einem weichen Tuch oder Schwamm reinigen. Von Schleifschwämmen oder harten Bürsten solltest du, genau wie bei beschichteten Pfannen, die Finger lassen. Sie könnten das Innenleben beschädigen.

Keego empfiehlt bei der Reinigung keinen Geschirrspüler zu benutzen. Wenn du das doch machen möchtest, leg die Flasche in das oberste Fach und stelle eine niedrige Temperatur ein. Erfahrungsgemäß können wir dir aber sagen, dass es vollkommen ausreicht die Keego per Hand zu waschen.

Unser Fazit.

Die Keego Trinkflasche ist erst das zweite Produkt das wir getestet haben, dass die Bestwertung von 10 Punkten erhält. Warum? Die Titan Trinkflasche ist den billigen Plastikflaschen in vielen Punkten überlegen.

Sie ist praktisch, weil das Getränk seine Temperatur länger beibehält und auch nach langer Zeit noch frisch schmeckt. Sie beinhaltet keine gesundheitsschädlichen Materialien und ist voll auf die Bedürfnisse von (Rad-) Sportlern ausgerichtet.

Der Deckel mit seinem Schraubverschluss ist absolut dicht und sorgt für ein unkompliziertes Befüllen und eine einfache Reinigung der Keego.

Die Trinkdüse ist der eigentliche Clou. Sie gibt das Getränk viel präziser ab als die Plastikpullen. Ein nerviges herausziehen des Mini-Trinkhalm während der Fahrt ist endlich passe und das gesamte Mundstück ist durch seine Konstruktion hygienischer.

Das Material, die Struktur der Außenwand, die Flaschengrundform und die Größe entscheiden immer darüber, wie gut eine Flasche in der Hand sitzt. Hier merkt man der Keego an, dass sie nicht stumpf auf dem Reißbrett entwickelt wurde, sondern von echten Radfahrern und Sportlern unter praktischen Aspekten designt wurde. Selbst mit Handschuhen lässt sie sich gut greifen und mit geringem Kraftaufwand quetschen.

Das händische Reinigen von Plastik- oder Edelstahltrinkflaschen kann zur Qual werden, da man meistens Flaschenbürsten braucht. Auch hier schlägt die Keego alle anderen Produkte souverän.

Zu guter Letzt gilt noch anzumerken, dass die Keego Sportflasche nicht nur superleicht ist, sie ist auch supersexy. Ein echtes Designerstück für Ästheten.

Ist die Keego Trinkflasche empfehlenswert?

Ja, ist sie. Das ist die beste Trinkflasche, aus der wir jemals getrunken haben. Natürlich ist die Technologie zur Herstellung einer zusammendrückbaren Titanflasche nicht billig, daher sind die Flaschen mit ihrem UVP von 39,90 Euro teurer als die Plastikkollegen die per Schiff aus Asien importiert werden.

Es kommt aber noch ein weiterer Punkt zum Tragen: Wie lange nutzt du deine Plastik Trinkflaschen bevor du dich vor ihnen ekelst? Wir kaufen die Dinger pro Jahr drei bis viermal mal neu. Somit zahlen wir über das gesamte Jahr mehr für Trinkflaschen als für eine einzige Keego.

Die Keego ist aufgrund ihrer Verarbeitungsqualität und der verwendeten Materialien nicht nur viel langlebiger als die Plastikflaschen, sie ist auch deutlich nachhaltiger weil sie in Europa produziert wird. Aus unserer Sicht ist der Preis absolut gerechtfertigt und geht voll okay.

Pro Contra
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.  
Superleicht.  
Anwenderfreundlich.  
Nachhaltig.  
Keine gesundheitsschädlichen Materilaien.  
Aus quetschbarem Titan.  
Getränke bleiben länger frisch und kühl.  
Kein ekelhafter Plastikgeschmack.  

Auf der Bewertungsskala sind 10 von 10 möglichen Punkten aktiviert.
Unsere Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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