Nichts boomt in Sachen Sportgeräte mehr als das Fahrrad. Und ganz besonders das E-Bikes. Und das nun schon seit mehreren Jahren. Corona hat das Thema zusätzlich angefeuert und die ohnehin große Nachfrage regelrecht explodieren lassen.
Jeder möchte ein E-Bike. Du auch. Denn sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen, richtig?
die alle Ansprüche, die man nur haben kann, befriedigt?
Leider nein. Worauf muss man also beim E-Bike Kauf achten? Vor allem, wenn es dein „erstes Mal“ ist? Welcher Fahrradtyp muss es für mich überhaupt sein? E-Mountainbike oder doch eher ein E-Bike für die Straße? Oder brauche ich beides? Und was sind eigentlich diese E-Trekking Bikes? Oder Urban-Räder? Und was zur Hölle soll ein E-SUV sein? Wh und Nm? Keine Ahnung, was das heißt, aber je mehr, desto besser … Oder nicht?
Auch ich habe mich dieses Jahr nach vielen Jahren ohne E-Motor zum Kauf eines E-Bikes entschieden! Die Gründe dafür, und wie ich mich langsam durch den Fachbegriffe-Jungle zu meinem „Traum-E-Bike“ gekämpft habe, erfährst du hier.
Damit es für dich besser läuft, werde ich dir in dieser Kaufberatung Schritt-für-Schritt die wichtigsten Kaufkriterien erläutern und dir Tipps für deinen E-Bike-Kauf geben.
Auf der Suche nach E-Bike Neuheiten? Dann lies auch unseren Testbericht „Die besten E-Bike Neuvorstellungen“.
Inhalt: 11 Fragen, die du dir stellen musst.
Für wen eignet sich ein E-Bike?
Welche E-Bike-Klasse ist die richtige für mich?
Welche E-Bike Kategorie passt zu mir?
Wo möchtest du dein E-Bike fahren?
Die richtige E-Bike Größe finden.
Was muss ich beim Akku berücksichtigen?
Worauf muss ich beim Motor achten?
Was gibt es beim Display zu beachten?
„Ich bin Mitte 30, sportlich aktiv und Fahrrad fahren muss schon ein Sport bleiben! E-Bikes sind doch etwas für alte Leute“.
So oder so ähnlich habe ich bis vor Kurzem noch selbst über die motorisierten Fahrräder gedacht. Doch dann kam alles anders: Ein doppelter Bandscheibenvorfall meiner Frau setzte sie für anstrengendere & intensive Fahrradtouren außer Gefecht.
Mich selber brachte ein Jobwechsel in die angenehme Situation, auch mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können. Wenn da nur nicht dieser eine kurze, aber doch intensive Anstieg wäre, der mich verschwitzt im Büro ankommen lässt.
Und für mich als Mountainbiker ganz wichtig: der stärker werdende Wunsch, im Gelände den Weg nach oben zu den steilen Abfahrten auch bergauf treten zu können. Ohne immer schieben zu müssen.
Na toll, mit einem Mal war also mein bisheriges E-Bike Weltbild zerstört und die Idee des eigenen E-Bikes, das ja vielleicht doch recht praktisch sein könnte, wuchs in mir heran.
Auf einmal ging ich offen in die Gespräche mit bereits E-Bike erprobten Freunden, wagte im Online-Shop meines Vertrauens den Blick auf die böse E-Bike Seite und googelte heimlich und geheim die neuesten E-Bike Tests…
Und plötzlich wurde ich immer sicherer: Ja, mit einem E-Bike kann man auch als ganz normaler, sportlich-gesunder Erwachsener nicht nur Spaß haben, sondern es bietet auch eine Reihe an Vorteilen.
Wenn einer der folgenden Gründe auf dich zutrifft, solltest du über den Kauf eines E-Bikes nachdenken. Das E-Bike verstärkt die Tretkraft des Fahrers deutlich. Deshalb ist es besonders gut für folgende Menschen geeignet:
Sportlich ambitionierte Radfahrer, die in nicht homogenen Trainings- oder Tourengruppen Schwierigkeiten haben, überhaupt hinterher zu kommen und den Anschluss nicht verlieren möchten, sollten sich für ein Pedelec entscheiden. Stell dir vor, du könntest mit deinem 70-jährigem Vater eine gemeinsame Tour auf Augenhöhe fahren. Super, oder?
Das E-Bike ist das ideale Fortbewegungsmittel bei oder nach gesundheitlichen Problemen. Wenn es um das Anfahren geht, hilft es bei der Beschleunigung und wenn es darum geht, das Tempo zu halten, unterstützt es ebenfalls.
Senioren, denen das Radfahren auf einem normalen Fahrrad schwerfällt oder gar nicht möglich ist, können sich mit einem E-Bike problemlos fortbewegen. Denn die körperliche Anstrengung wird je nach Unterstützungsstufe gemindert.
Mountainbiker haben das E-Bike schon lange für sich entdeckt. Sie können den Weg bergauf zum Start eines Singletrails endlich auch aus eigener Kraft bewältigen und sind nicht mehr auf Bergbahnen oder das Auto angewiesen.
Das E-Bike ist der perfekte Autoersatz in der Großstadt. Gerade für Berufstätige ergeben sich viele Vorteile. Ein E-Bike ist deutlich günstiger als ein Auto, man findet immer einen Parkplatz und man fährt am Stau vorbei.
Du pendelst mit einem analogen Fahrrad zur Uni oder zur Arbeit und hast keine Lust mehr, verschwitzt anzukommen? Das E-Bike regelt das für dich.
Einkäufe oder Besorgungen lassen sich mit E-Bikes viel schneller und nachhaltiger erledigen als mit dem Auto.
Eltern können ihre Kinder mit einem E-Lastenfahrrad oder einen Kinderanhänger fürs E-Bike viel einfacher in die Kita oder zur Schule bringen. Das zu fahrende Gewicht löst sich von alleine auf.
Du bist Handwerker und musst lediglich deine Werkzeuge und kleinere Lasten transportieren? Dann ist ein Cargo-E-Bike perfekt für dich.
Das E-Bike ist perfekt für Tourenfahrer, die endlich auch weite Strecken fahren möchten, die ohne Unterstützung nicht machbar wären.
Pro-Tipp: Es lohnt sich bei einem E-Bike eine Nummer größer zu denken: Frühere Nischen-Produkte wie Lastenräder oder Falträder sind durch den elektrischen Antrieb massentauglich geworden. Du erledigst viele Einkäufe mit dem Fahrrad? Warum machst du das mit einem E-City Bike und Gepäckträgertaschen? Warum nicht gleich ein E-Lastenrad?
Oft herrscht Unsicherheit, wenn es um E-Bikes, Pedelecs oder S-Pedelecs geht. Kein Wunder, E-Bikes werden vom Gesetzgeber in drei verschiedene Klassen unterteilt und nur eine davon ist rechtlich ein normales Fahrrad. Diese Klassifizierungen unterscheiden sich durch die Art der Motorenunterstützung und die Geschwindigkeit, die der Antrieb leistet.
Du musst genau überlegen, welcher Elektrorad-Typ für dich Sinn macht und ob du die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen einiger Klassen erfüllst oder erfüllen möchtest. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Unterschiede der einzelnen E-Bike Klassen und sehen wir uns die Begrifflichkeiten und Regelungen genauer an.
In der Fahrradwelt haben sich folgende Bezeichnungen etabliert:
Das Foto zeigt ein Urwahn Platzhirsch Pedelec.
Pedelecs wie das Urwahn Platzhirsch sind optisch von analogen Fahrrädern kaum zu unterscheiden. Motor und Akkus sind voll integriert und fallen kaum auf.
Das Pedal Electric Cycle (kurz Pedelec) unterstützt dich beim Treten. Wenn heute von einem E-Bike gesprochen wird, ist immer das Pedelc gemeint. Sie haben einen Marktanteil von 90 Prozent.
Das Foto zeigt ein M1-Sporttechnik Spitzing Evolution S-Pedelec.
S-Pedelcs wie das M1-Sporttechnik Spitzing Evolution erkennt man auf den ersten Blick am Nummernschild. Hier direkt unter dem Sattel.
Schneller als ein Pedelec ist ein S-Pedelec - kein Fahrrad, sondern ein Kleinkraftrad. Die Dinger sehen zwar aus wie Pedelecs, unterscheiden sich von ihnen aber optisch. S-Pedelcs haben immer ein Mofa-Nummernschild und eine fest montierte Beleuchtung. Im Wesentlichen funktionieren sie wie ein Pedelec, aber die Motorunterstützung wird erst bei 45 km/h abgeschaltet.
Diese Modelle sind mit einem elektrischen Mofa vergleichbar. Sie spielen auf dem Markt keine Rolle und werden kaum verkauft.
Im Grunde ist diese Frage schnell beantwortet. Die Hauptkriterien:
Möchtest du die Freiheit eines analogen Fahrrads bei der Nutzung aller möglichen Wege? Dann entscheide dich für ein Pedelec. Mit diesen Modellen stehen dir alle Fahrradstraßen, die meisten Straßen, und viele Radwege offen.
Das ist dir egal, weil du eh lieber auf der Straße bis zu 45 hm/h fährst? Dann entscheide dich für ein S-Pedelec.
Musst du Kinder oder Lasten in einem transportieren, zum Beispiel in einem Anhänger? Schon wieder ein Punkt für das Pedelec. Mit S-Pedelecs darfst du das nicht. Mit E-Bikes im eigentlichen Sinne wiederum schon.
Du möchtest möglichst schnell fahren und hast kein Problem damit einen schweren Motorradhelm anstatt eines leichteren Fahrradhelms zu tragen? Zusätzlich bist du bereit, jährliche Versicherungskosten zu bezahlen und besitzt einen Führerschein der Klasse AM? Dann wirst du mit einem S-Pedelec glücklich.
Auf dem Foto sieht man oben ein E-Fully Mountainbike und unten ein geländegängiges E-Cargo Bike.
Kommen wir zur nächsten Frage: Was für ein Bike soll es denn werden? Und was muss es alles können? Okay, alles klar – Google hilf mir! Einmal kurz E-Bike eingeben und schon … was?? Warte – 1,3 Milliarden Ergebnisse?
Es gibt E-Trekking Bikes, Urban E-Bikes, Cruiser für den Strand und für die Stadt, City-Räder, E-Road und Gravel-E-Bikes. Dann gibt es auch noch Fitness und Cross-E-Bikes, unzählige Varianten von Mountainbikes, mit und ohne Federung und das alles auch noch mit verschiedenen Reifengrößen. Und zu guter Letzt gibt es elektrische Falträder, E-Lastenräder, Cargo-Bikes und sogar E-Bikes für Kinder und Jugendliche.
Wer soll da durchsteigen, dürfte wohl doch länger dauern als gedacht! Bei all dem Information-Overflow gilt es jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn eigentlich ist es ganz einfach das für dich passende E-Bike zu finden.
Es geht beim Kauf eben nicht darum was das E-Bike kann. Du wirst es kaum glauben, aber es geht auch nicht darum welches E-Bike den besten Motor oder Akku hat. Es geht einzig und allein darum, herauszufinden welches E-Bike am besten zu deinen fahrerischen Vorlieben passt.
Du hast zwei Möglichkeiten herauszufinden welche E-Bike Art zu dir passt:
Mach hier unseren Test. Das dauert knapp eine Minute und nach nur 4 Fragen weißt du, welche E-Bike Kategorie am besten für dich geeignet ist.
E-Bike Finder startenErledigt? Dann scroll dich direkt weiter zu Frage 7.
Kläre für dich ob du Freizeitfahrer, Sportler oder Alltagsradler bist und was für Ziele deine Fahrten haben. Kopf freikriegen? Erledigungen? Sport? Daraus lassen sich bereits für dich passende Kategorien ableiten. In diesem Artikel stellen wir dir alle existierenden E-Bike Typen vor die es gibt und erläutern die spezifischen Vorteile der einzelnen Kategorien.
Wie sieht es denn mit der Rahmenform aus? Hast du Hüft- oder Knieprobleme? Dann eigenen sich E-Bikes mit extra tiefem Einstieg für dich. Sie sind so konzipiert, dass man ohne große Anstrengungen auf- und absteigen kann.
Ganz wichtig: Frage dich welche Streckenprofile du befahren wirst. Womit wir bei der nächsten Frage wären:
Das Foto zeigt oben eine E-Bike Fahrerin in der Stadt. Unten fährt ein Mann sein E-MTB auf einem Singletrail.
In der Stadt? Auf dem Land oder in den Bergen? Auf asphaltierten Straßen, auf Waldwegen, auf Schotterpisten oder am besten alles zusammen? Möchtest du harte Singletrails bezwingen? Und wenn Letzteres, leichte Trails oder anspruchsvolle Up- und Downhilltrails?
Die meisten Käufer ziehen los und wissen bereits welche E-Bike Kategorie sie kaufen möchten. Beispielsweise ein E-Mountainbike. Aber macht das wirklich Sinn und entspricht das deinem Fahrverhalten? Wenn du zu 70 Prozent auf asphaltierten Straßen und zu 30 Prozent im Wald fahren wirst, eher nicht. Vielleicht wäre dann ein Gravel-E-Bike die bessere Wahl? Schnell in der Stadt und absolut geländetauglich. Einige Modelle sogar auch mit Federung.
In meinem Fall ist die Entscheidung recht schnell gefallen: Da ich seit je her Mountainbiker bin, und auf meiner E-Bike-Wunschliste der Traum, steile Abfahrten auch bergauf fahren zu können, ganz weit oben stand, musste es ein E-Mountainbike, genauer ein E-Fully sein. Mit diesem kann ich auch Ausflüge in einen Bike-Park machen.
Ein zulassungspflichtiges S-Pedelec wäre für mich die falsche Wahl gewesen, da man mit diesen Kraftfahrzeugen nicht auf Feld- und Waldwegen fahren darf.
Wenn du aber ein E-Bike brauchst mit dem du ausschließlich zur Arbeit fahren möchtest, könnte ein S-Pedelc für dich Sinn machen.
Bedenke aber, ob sich die Mehrkosten für das 45 km/h schnelle S-Pedelec lohnen. Denn in der Großstadt ist es fraglich ob du damit schneller ans Ziel kommst als mit einem günstigerem 25 km/h E-Bike. Das zulassungspflichtige S-Pedelec kann seinen Geschwindigkeitsvorteil nur ausspielen, wenn du nicht im Stau stehst.
Frage dich wo du am häufigsten fahren wirst und bedenke dabei, dass sich dein Fahrverhalten durch ein E-Bike ändern wird. Du wirst neue Wege bestreiten.
Die Antwort auf die Frage nach dem „Wo“ entscheidet über die Fahrradkategorie deines E-Bikes, gibt aber auch die E-Bike-Klasse vor.
Oben sieht man eine Frau gestreckt auf einem E-Road Bike, unten eine Frau komfortabel auf einem E-Urban Bike.
Jede E-Bike-Kategorie gibt eine eine andere Sitzhaltung vor. Auf einem elektrischen Hollandrad sitzt du ganz anders als auf einem E-Cruiser oder einem E-Road Bike. Drei E-Bikes, drei völlig unterschiedliche Körperhaltungen: Aufrecht, tief sitzend mit hohen Armen und sportlich gestreckt.
Die entscheidende Frage zur Sitzposition: Soll dein E-Bike alltagstauglich sein oder möchtest du es als Sportgerät nutzen? E-Fitness Bikes oder Gravel-E-Bikes erlauben dir beispielsweise eine komfortablere Sitzposition als ein reinrassiges E-Road Bike. Bedeutet, mit den beiden ersten Modellen könntest du auch zur Arbeit fahren. Mit dem Rennrad wirst du das eher nicht machen.
Pro-Tipp: Dein Anwendungsverhalten und deine Fahrgewohnheiten werden sich durch das E-Bike komplett ändern. Das E-Bike wird dich dazu motivieren, gewohnte Pfade zu verlassen um Neues auszuprobieren. Denn im Gegensatz zu analogen Fahrradfahrern, pedalieren E-Biker bis zu dreimal mehr und auch deutlich weitere Strecken. Das macht keinen Spaß, wenn du ein E-Bike fährst, auf dem du sitzt wie ein Affe auf dem Schleifstein.
Ein E-Trekking Bike ermöglicht dir angenehme Stadtfahrten und ist auch für längere Touren im Gelände geeignet. Ein E-City Bike kann das aufgrund seiner Ausstattung nicht, außerdem lässt die Sitzposition keine langen Fahrten zu. Da beginnt es schnell am Po zu zwicken.
Achte beim E-Bike Kauf darauf dass es unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden kann.
Wenn du mit deinem alten Drahtesel nur in der Stadt gefahren bist, wirst du mit deinem E-Bike aufgrund der längeren Reichweite vielleicht mal ne Tour ins Grüne machen wollen, das erfordert eine andere Körperhaltung.
Wichtig: Die Sitzhaltung ist später kaum zu korrigieren. Sportliche E-Bike Kategorien erfordern eine gestrecktere Sitzposition.
Auf dem Foto steht ein Mann bei dem die Innenbeinlänge eingezeichnet ist. Daneben eine E-Bike bei dem die Rahmenhöhe eingezeichnet ist.
Was für ein Bio Bike gilt, gilt erst recht für ein E-Bike: es muss zu deinen Körpermaßen passen. Genauer, das E-Bike muss die für dich passende Größe haben. Das sorgt für mehr Spaß und Fahrkomfort.
Wenn dir ein Händler sagt, dass er ein E-Bike noch durch einen neuen Vorbau oder eine andere Sattelstütze an dich anpassen muss, sollten bei dir sofort alle Alarmglocken angehen. Denn das bedeutet meistens, dass dir der Rahmen nicht passt. Wenn ein E-Bike Rahmen zu klein oder zu groß ist, beeinträchtigt das den Fahrspaß. Im schlimmsten Falle kann eine falsche Rahmenhöhe sogar zu Verletzungen und Schmerzen führen.
Das ist weniger kompliziert, als man meint. Die Passform hat wenig mit dem E-Bike zu tun, es geht vor allem um deine Innenbeinlänge. Die misst du aus und kannst dann anhand dieser die für dich korrekte Rahmengröße ableiten.
Wie das ganz einfach in drei Schritten funktioniert, erfährst du hier.
Größenrechner startenWie du im zweiten Step ein von der Größe passendes E-Bike individuell an dich anpasst, erfährst du hier.
Das Foto zeigt einen entnehmbaren E-Bike Akku.
Praktisch: E-Bikes wie das Geero 2 haben entnehmbare Akkus.
Jetzt geht es ans Eingemachte: Technische Spezifikationen wollen abgeklärt werden. Kann doch nicht so schwer sein, oder? Ist es in der Tat nicht.
Wenn man sich das erste Mal damit beschäftigt, fühlt man sich etwas verloren bei so vielen Abkürzungen und Fachausdrücken. Es ist aber elementar, sich im Vorfeld zumindest über die wichtigsten Begrifflichkeiten kurz zu informieren.
Denn zu wissen, welchen Akku man braucht, hat einen entscheidenden Vorteil: Das macht die Suche erheblich leichter, denn die Auswahl der für dich passenden Modelle wird schlagartig übersichtlicher.
Ich gebe dir hier einen kleinen, sehr einfach zu versehenden Leitfaden über die wichtigsten technischen Spezifikationen bei E-Bikes und was man darüber wissen muss.
Die Akkukapazität wird in Wh (Wattstunden) angegeben und ist (stark vereinfacht) mit der Tankgröße eines PKWs vergleichbar. Je größer dein Tank, desto mehr Sprit kannst du tanken und entsprechend weit oder eben nicht so weit fahren.
So verhält es sich auch mit der Akkukapazität. Je mehr Wh ein Akku hat, desto leistungsstärker ist er, sprich desto mehr Reichweite hast du mit deinem E-Bike.
Die Technologie ist dabei mittlerweile bei fast allen Akkuherstellern gleich: Die Lithium-Ionen-Akkus sind das Maß aller Dinge. Aktuell sind ca. 500 – 750 Wh zeitgemäß und auch absolut ausreichend.
Laut Herstellerangaben kommst du damit je nach Motor und eingestellter Fahrstufe zwischen 130 und 200 km weit. Wobei ich persönlich die 200 km für einen 500 Wh Akku schon sehr optimistisch finde.
Pro-Tipp: Lass dich von den Kilometerangaben der Hersteller nicht blenden. Die sind irreführend. Die Frage „Wie weit komme ich mit meiner Akkuladung?“ kann pauschal nicht beantwortet werden. Warum?
Für die Akkureichweite sind mehr als 20 Faktoren verantwortlich, die in einem Labortest nicht nachgestellt werden können. Außentemperatur, Luftdruck der Reifen, Zollgröße, Reifenbreite, Untergrund, Steigung, Gegen- oder Rückenwind, E-Bike Gewicht, Körpergröße und -gewicht des Fahrers, Gewicht der Taschen, usw. Diese Dinge beeinflussen die Reichweite maßgeblich.
So kann es sein, dass zwei unterschiedliche Menschen mit ein und demselben Akku komplett andere Reichweiten erzielen. Herstellerangaben wie „bis zu 140 Kilometer“ sind somit unrealistisch.
Es gibt auch E-Bikes mit verbauten Akkus jenseits der 800, sogar zu 1.000 Wh. Braucht man das? Einerseits muss man das erst mal bezahlen können, die Dinger kosten nämlich richtig Geld. Zum anderen wirkt sich das natürlich enorm auf die Größe bzw. das Gewicht des Akkus aus und macht dein E-Bike deutlich schwerer.
Dann musst du dir auch noch die Frage stellen, ob du wirklich jemals eine 250 oder 400 km Tour fahren wirst. Nur dann lohnt sich eine so enorme Größe überhaupt.
Ein Lithium-Ionen-Akku mit um die 500 Wh für E-Bikes, ist optimal für Kurzstrecken bzw. für Fahrten in der Ebene.
Akkus mit um die 625-750 Wh sind ideal für E-Bikes mit denen man auch mal steilere Anstiege & größere Touren anpacken möchte.
Alles was darüber liegt ist Luxus und wird wirklich nur in vereinzelten Fällen benötigt.
Ist es möglich, den Akku des Fahrrades an seinem Abstellplatz zu laden oder musst du den Akku oft ausbauen, da es dort keinen Stromanschluss gibt?
Frage dich ob du einen entnehmbaren Akku brauchst, um ihn in der Wohnung aufladen zu können, wenn du das schwere Bike nicht hochschleppen möchtest. Oder entscheide dich für ein leichtes E-Bike, das du tragen kannst.
Auch die Frage, ob du den Akku an deinem Arbeitsplatz aufladen kannst, gibt Aufschluss über die benötigte Kapazität.
Das Foto zeigt die drei unterschiedlichen Motorarten für E-Bikes.
Um über die Qualität eines Motors wirklich urteilen zu können, müsste man eine Vielzahl an Kriterien miteinbinden, das würde hier den Rahmen sprengen.
Ich möchte es ähnlich simpel halten wie beim Akku: Die Leistung des Motors wird in Nm angegeben und ist so was Ähnliches wie die PS Angaben beim Auto.
Nm steht für Newtonmeter und gibt an, wie viel Drehmoment, also Leistung, der Motor tatsächlich liefern kann.
Hier ist ein Wert zwischen 50 und 85-100 Nm aktuell gut. Dabei muss man wieder unterscheiden:
Fährst du eher in der Ebene, reichen mit Sicherheit 50 Nm. Möchtest du aber auch Bergetappen mit stärkeren Steigungen meistern oder im Gelände Gas geben, solltest du eher auf 80-85 Nm wählen. Wenn du über das nötige Kleingeld verfügst, gerne auch mehr.
Der E-Bike-Motor kann an drei Stellen sitzen: Vorderrad, Hinterrad oder am Tretlager. Daraus ergeben sich drei unterschiedlichen Pedelec Antriebe:
Die einfachen Frontmotoren sind günstiger als andere und eignen sich für Kurzstrecken in der Stadt.
Heckmotoren sitzen am Hinterrad und werden vor allem an sportlichen E-Bikes eingestetzt. Durch das Plus an Gewicht am Hinterrad entsteht dort mehr Traktion. Diese Motoren ermöglichen sehr gute Klettereigenschaften.
Die Mittelmotoren sitzen am Tretlager und erhöhen die Sensorik. Bedeutet, wenn du härter in die Pedale trittst, reagiert er sofort. Seine Position sorgt für eine optimale Gewichtsverteilung und einen niedrigen Schwerpunkt. Das verantwortet das sehr gute Fahrgefühl dieser Bauart. Der Mittelmotor ist ideal für alle E-Bikes. Meine klare Empfehlung.
Fährst du in der Stadt, werden dir Motoren mit einem Drehmoment von 50 Nm reichen.
Soll es ins Gelände gehen, achte darauf, dass das Drehmoment um die 85 Nm oder mehr liegt.
Die meisten E-Bike Hersteller nutzen Motoren und Akkus von wenigen großen Anbietern: Bosch, FlyOn, Panasonic, Shimano, Yamaha, Brose, Fazua, eBikemotion oder Mahle. Diesen Marken kannst du vertrauen.
Front-, Mittel- oder Heckmotor? Das hängt von deinen fahrerischen Vorlieben und dem zu befahrenden Terrain ab.
Pro-Tipp: Mach nicht den Fehler und wähle, nur weil es beeindruckend ist, den stärksten E-Bike Motor.
Das ist wie beim Auto: Ein 650‐PS‐Hochleistungsmotor verbraucht mehr Treibstoff als ein sparsamer 1,2‐Liter‐Motor. Den würden sich daher wohl nur die wenigsten Menschen kaufen. Beim E-Bike muss es auch nicht unbedingt der stärkste Motor sein. Der verbraucht mehr Strom und schränkt deine Reichweite ein.
Das Foto zeigt ein eingeschaltetes Bosch Bedienelement.
Die E-Motor-Hersteller bieten unterschiedliche Lösungen an: von puristischer Steuerzentrale bis hin zu einem multifunktionalen Bedienelement ist alles im Angebot.
In der Regel gibt der Hersteller des Antriebssystems auch das Display vor. Die E-Bikes, die angeboten werden, sind mit einer Bedieneinheit des Herstellers fix ausgestattet. Der Hintergedanke dabei ist, dass dein E-Bike so unmittelbar einsatzbereit ist.
Die Grundfunktionen, die dir das Display liefert sind:
Nichtsdestotrotz können einige Displays auch während des Kaufs umgerüstet oder nach dem Kauf durch ein Upgrade nachgerüstet werden. Bei Bosch kann man z. B. zwischen den Modellen Kiox, Coby, Intuvia, Nyon oder Purion wählen.
Je nach Modell bekommt man dann unterschiedlich umfangreiche Informationen ans Display gesendet. Bei Shimano ist es genau andersrum. Ein Display für alle, du kannst nur wählen, ob monochrom oder in Farbe. Andere Hersteller lassen auch eine Verbindung mit elektronischen Schaltungen zu.
Die Erkennbarkeit und Bedienbarkeit des Displays ist ein Punkt, der oft nicht bedacht wird. Die meisten Displays sind intuitiv und erklären sich von selbst. An wertigen E-Bikes sind nur Markenprodukte verbaut, die auch grafisch so aufbereitet sind, dass deren Inhalte während der Fahrt mit einem schnellen Blick zu erkennen sind.
Möchtest du dein Display austauschen, musst du dich fragen:
Welche Informationen möchte oder brauche ich auf meinen Fahrten? Dann wähle das neue Display entsprechend dieser Anforderungen.
Neben den wichtigen elektrischen Bauteilen eines E-Bikes gibt es noch klassische Komponenten, wie du sie auch an normalen Rädern findest. Es lohnt sich, diese genauer anzusehen. Denn dadurch, dass E-Bikes schneller und schwerer als analoge Fahrräder sind, werden die Komponenten stärker beansprucht.
Eine der wichtigsten Komponenten dabei ist wohl die Schaltung. In meiner Jugend lieferten sich die Fahrradhersteller ein regelrechtes Wettrüsten.
Das Ziel: je mehr, desto besser. 18 Gänge, 21, 27 bis hin zu 36 Gängen, alles war dabei. Ein Bike mit über 30 Gängen braucht man… in Wirklichkeit nie.
Heute wurden die Schaltsysteme mittels „Downsizing“ wieder abgerüstet. Moderne Schaltungen bieten zwischen 9 und 12 Gängen, geschaltet wird mithilfe von einer Kassette am Hinterrad. Das macht das Ganze sehr bedienerfreundlich.
Und gerade mal 10 oder 12 Gänge reichen? Na klar. Da bei den modernen E-Bikes dennoch ein Unterschied von über 500 % zwischen dem größten und dem kleinsten Gang ist, kannst du damit gut und gerne Steigungen um die 20 % bewältigen. Gleichzeitig reicht das auch, um bergab oder in der Ebene mächtig Geschwindigkeit zu machen.
Für Flachländer reichen um die 9 oder 10 Gänge, als bergambitionierter Sportler solltest du auf 11 bis 12 Gänge achten.
Auch bei den Bremsen gibt es mittlerweile einen Standard, der bei so gut wie allen E-Bikes verbaut ist. Das ist die hydraulische Scheibenbremse.
Meine Empfehlung: Lass die Finger von Billig-E-Bikes, auf denen keine Scheibenbremsen verbaut sind.
Ansonsten gilt die Faustregel je größer die Scheibe, desto besser sollte in der Regel auch die Bremswirkung sein.
Auf die Frage wie teuer ein E-Bike sein darf, gibt es keine pauschale Antwort. Die meisten Käufer planen für ein E-Bike zwischen 2.000 und 3.000 Euro ein.
Gute Qualität, die lange Lebensdauer der E-Bikes und die damit verbundene Entwicklungsarbeit hat natürlich seinen Preis. Wie viel du investieren musst, hängt von deinen fahrerischen Ansprüchen und deiner Nutzungsintensität des E-Bikes ab. Wenn du eher weniger fährst und dir das Gewicht nicht so wichtig ist, kannst du mit einem Pedelec für ca. 1.800 Euro glücklich werden.
Ein Mountainbiker der extreme Ansprüche an sein E-Bike hat, muss natürlich mehr zahlen. Top Modelle wie das Specialized S-Works Turbo Levo, das auch von Profis gefahren wird, kostet schlappe 14.000 Euro. Sehr gute E-Trekking Modelle wie das neue Haibike Trekking 9 E-Bike gibt es bereits für 3.899 Euro.
Ja, die gibt es. E-Bike Hersteller bringen jedes Jahr viele neue Modelle auf den Markt. Hierfür müssen sie in ihren Lagern Platz schaffen. Um diesen benötigten Platz für die Neuerscheinungen zu schaffen, verkaufen sie die Vorjahresmodelle zu Schnäppchenpreisen.
The Cycleverse listet aktuelle E-Bike Angebote zu günstigen Preisen aus vielen Top-Online-Shops. Dazu beobachten wir tagesaktuell den E-Bike und Pedelec Markt und veröffentlichen die attraktivsten E-Bikes mit den höchsten Rabatten nach Kategorien. Dein Vorteil: keine nervige Suche in vielen unterschiedlichen Online-Shops.
Zu den stark reduzierten E-BikesWenn du dir ein E-Bike kaufen möchtest, ist es in erster Linie wichtig zu wissen, was du denn wirklich möchtest. Die neuesten Testsieger oder besten Angebote können für dich ein totaler Schuss ins Knie sein, wenn deine Ansprüche an ein E-Bike ganz anders sind als das, was es bietet.
Mach dir unbedingt zu allererst über folgende Punkte Gedanken:
Wenn du diese Punkte für dich beantworten kannst, dann weißt du im Grunde auch was du möchtest. Wenn du dir dann noch ein Budget setzt, wirst du schnell dein Traum-E-Bike finden.
Solltest du noch überhaupt nie auf einem E-Bike gesessen sein, so würde ich dir vor einem Kauf empfehlen, dir ein E-Bike auszuleihen. Hersteller wie Urwahn bieten für ihre E-Bikes aus Probefahrten in deiner Nähe an. Hier kannst du die buchen.
Es gibt mittlerweile sogar viele offizielle Verleihstationen oder du fragst einfach einen Freund oder eine Freundin, ob du mal eine Runde mit seinem oder ihrem E-Bike drehen darfst.
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Das Foto zeigt den Autor Tom Boehm auf einem E-MTB
Tom Böhm, 36 aus Köflach / Österreich.
Ich war immer schon begeistert auf zwei Rädern unterwegs. Waren es früher noch hauptsächlich Enduro-Motorräder, so habe ich seit ein paar Jahren auch die Liebe zu Mountainbikes entdeckt. Egal ob mit oder ohne Elektrounterstützung, es gibt nichts schöneres als nach einem harten Arbeitstag oder einer anstrengenden Woche einfach loszufahren, nur die Natur und ich. Ich liebe es dabei, ständig neue Routen zu erkunden – querfeldein durch den Wald oder über die schönen Almen Österreichs.
„Geht nicht, gibt’s nicht“ beschreibt dabei meine Routenwahl oft am besten – ganz zum Bedauern meiner Frau, die mich meistens dabei begleitet.