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Cervelo Aspero: Was kann das superschnelle Gravel Bike wirklich?

Cervelo Aspero: Was kann das superschnelle Gravel Bike wirklich?
von Martin
Aktualisiert am: 23.6.2023
Fotos: The Cycleverse, Cervelo
Das Cervelo Aspero gilt als echte Gravel Race Maschine, die auf schnellen Waldautobahnen sein Potential entfaltet. Wo liegen die Stärken und Schwächen des Gravelbikes? Unser Test liefert Antworten und stellt alle Modelle vor.

Gravel Bikes erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Immer mehr Fahrer genießen dabei nicht nur die Natur, sondern wollen sich auch mit anderen in einem Rennen messen. Zu den begehrtesten und besten Modellen (Testbericht: Die besten Gravel Bikes) am Markt für Racer gehört derzeit unter anderem das Cervelo Aspero.

Wir haben uns angesehen, in welchen Varianten dieses Gravel-Bike verfügbar ist und zwei Modelle ausführlich getestet. 

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Wer steckt hinter Cervelo?

Cervelo setzt sich zusammen aus dem italienischen Begriff „Cervello“ (deutsch: Gehirn) und dem französischen „Velo“ (deutsch: Fahrrad). Die kanadischen Fahrradhersteller Phil White und Gérard Vroomen sind im Jahr 1995 also angetreten, um Fahrräder mit Gehirn zu bauen. 

Auf ihre Kappe geht unter anderem der erste serienreife Carbonrahmen unter einem Kilogramm. Heute nichts Besonderes, aber 1996 war das eine echte Sensation. Im Jahr 2012 wurde das Unternehmen von der niederländischen Pon Holding übernommen. White und Vroomen sind aber immer noch mit an Bord. 

Die Qualität der Fahrräder hat unter der Übernahme jedenfalls nicht gelitten, wie sich auch beim Gravel Bike „Aspero“ zeigt.

Was ist das Besondere am Cervelo Aspero?

Das Foto zeigt den minimalen Ausschnitt im Sitzrohr.
Foto: Cervelo

Getrimmt auf Schnelligkeit: Komplett innenverlegte Kabelführungen, Rohre in aerodynamisch bewährten Formen und nur ein minimaler Ausschnitt im Sitzrohr, um ein bisschen mehr Reifenfreiheit zu erwirken.

Das Aspero wurde laut Angaben von Hersteller Cervelo für pure, unverfälschte Geschwindigkeit entwickelt. Der Anspruch dabei war, das Rennrad-Feeling ins Gelände zu bringen. Die Steifigkeit und das Handling arbeiten dabei so zusammen, dass sich das Gravel-Bike vorhersehbar verhält und Überraschungen vermeidet und auf Pedal- und Bremseneingaben sofort reagiert. 

Das Besondere am Cervelo Aspero im Gegensatz zu anderen Gravel-Bikes ist, dass es sehr in Richtung Racing geht. Es spricht vor allem jene Zielgruppe an, die das Gravel-Bike als Rennrad benutzen und an Gravel-Bike-Rennen teilnehmen möchte. Dies ist zum Beispiel in den USA derzeit der ganz große Trend. 

Der Trend schwappt aber auch auf andere Teile der Welt über. Entsprechende Wettbewerbe gibt es mittlerweile fast überall. Zu den bekanntesten Rennen zählen unter anderem das Atlas Mountain Race in Marokko, das Silk Mountain Race in den Bergen Kirgisistans und das Bohemian Border Bash Race, bei dem die insgesamt 1.300 Kilometer lange Route durch Tschechien, Polen und Deutschland führt. 

Cervelo hat das Aspero auf Grundlage dieser Rennen konzipiert. Wer das Gravel-Bike kauft, muss nicht zwingend Rennen fahren, aber hat zumindest den Anspruch, möglichst schnell auf unterschiedlichen Untergründen unterwegs zu sein.

DIeses Video von Cervelo beschreibt die Besonderheit des Aspero ziemlich gut und humorvoll:

Cervelo Aspero 5.

Das Foto zeigt ein Cervelo Aspero 5.

Die Weiterentwicklung des ursprünglichen Modells.

Mit dem Aspero 5 hat Cervelo das ursprüngliche Modell im Jahr 2021 noch einmal ordentlich weiterentwickelt. Viele Hobbyfahrer mögen vielleicht sagen, dass Aerodynamik bei einem Gravel-Bike nur eine untergeordnete Rolle spielt, aber wer sich in einem Rennen schon einmal bei Gegenwind durch das offene Feld kämpfen musste, weiß jedes Gramm und jeden Centimeter Luftwiderstand weniger sehr zu schätzen. 

Die Modelle mit der „5“ sind also in der Regel noch ein Stückchen leichter, schneller und auch schöner. Die Geometrie und die Rahmenform blieben dabei unverändert und laut dem Hersteller sind auch die Steifigkeitswerte der beiden Modelle identisch. 

Dank eines völlig neuen Carbon-Layups konnten gegenüber dem Ursprungsmodell noch einmal rund 120 Gramm eingespart werden. Klingt nach wenig, bedeutet bei Racern aber Welten. Auch der Aerolenker und der Vorbau wurden überarbeitet. Zudem wandern die Züge und Leitungen nun direkt über den Vorbau in das Steuerrohr und von dort in den Rahmen.

Das Foto zeigt den Trail Mixer des Cervelo Aspero in der Nahaufnahme.
Foto: Cervelo

Der „Trail Mixer“ bietet die Möglichkeit, die Spur in zwei Positionen einzustellen. So lassen sich die extreme Bandbreite an Reifengrößen kompensieren, was wiederum für ein einheitliches Fahrgefühl und ein optimales Handling bei hohen Geschwindigkeiten sorgt.

Das Killer-Feature: Cervelo hat in allen Aspero 5 Modellen ein sogenanntes Trailmix Insert in die Gabeln verbaut. Durch diese kleine Einlage lässt sich der Nachlauf des Vorderrads je nach Bedarf um 5 mm erhöhen oder verringern. Somit ist egal, ob du mit 700C oder 650B Laufrädern fährst, durch die Anpassungmöglichkeit bleiben die Geometrie und das Fahrverhalten konstant. Alternativ kannst du auch bewusst den Nachlauf erhöhen oder verringern, um das Fahrverhalten für dich zu individualisieren.

Je kürzer der Nachlauf, desto wendiger das Fahrrad. So kannst du engere Kurven fahren und Hindernissen besser ausweichen. Ein längerer Nachlauf sorgt jedoch für gutmütigeres Lenkverhalten und sorgt bei Wurzeln und unebenen Untergründen für mehr Kontrolle.

Hier erfährst du mehr über die Bedeutung des Nachlaufs.

Die Cervelo Aspero 5 Varianten:

Das Cervelo Aspero 5 gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: Die günstigste Version für 7.999 € ist mit der SRAM Force eTap-Schaltung ausgestattet. 

Für 500 Euro mehr gibt es eine Variante mit Shimano GRX Di2 Schaltung und 2x Antrieb.

Das luxuriöseste Modell, das Cervelo Aspero 5, ist für stolze 10.499 Euro zu haben und bietet neben der SRAM Red eTap-Schaltung einen großzügigen Einsatz von Carbon. Alle Modelle sind mit Laufrädern mit DT Swiss Naben, Reserve Carbon Felgen und 38 mm breiten Panaracer Gravel King Reifen ausgestattet. Außerdem sind alle Aspero 5 Modelle serienmäßig mit einem integrierten Powermeter ausgestattet, was der Wettkampforientierung Rechnung trägt.

Die komplette Modellpalette des Cervelo Aspero.

Das Cervelo Aspero ist in mehreren unterschiedlichen Varianten erhältlich und es dauert schon ein wenig, sich im Bezeichnungs-Dschungel des Herstellers zurechtzufinden. Insgesamt gibt es fünf Modelle des „klassischen“ Aspero und vier des neuen Aspero 5. 

Alle Modelle sind in den Größen 48, 51, 54, 56, 58 und 61 erhältlich. 

Modellbezeichnung Highlights UVP
Aspero Apex 1 Einsteigermodell mit SRAM Apex 1 40T und Alexrims Boondocks-7D Laufräder. 3.399,00 Euro
Aspero GRX RX600 Modell mit Shimano GRX 600 46/30 und Alexrims Boondocks-7 Laufräder. 3.399,00 Euro
GRX RX810 Modell mit Shimano GRX 810 48/31 und Easton EA70AX Laufräder. 4.499,00 Euro
Rival XPLR Etap AXS1 Modell mit SRAM Rival AXS 1 40T und Reserve 32mm DT370 XDR Laufräder. 5.699,00 Euro
GRX RX815 DI2 Modell mit Shimano GRX 815 Di2 und Reserve 32mm DT370 Laufräder. 6.699,00 Euro
Campagnolo Ekar Aspero 5 mit Campagnolo Ekar 13 spd Schaltwerk und Fulcrum Rapid Red 300 Laufräder. 6.599,00 Euro
Force XPLR Etap AXS1 Aspero 5 mit SRAM Force XPLR eTap AXS 12 spd Schaltwerk und Reserve 32mm DT370 XDR Laufräder. 7.999,00 Euro
GRX RX815 DI2 Das urprüngliche Modell in der Aspero 5 Ausführung. 7.999,00 Euro
Red XPLR Etap AXS1 Das Spitzenmodell der Aspero 5-Serie mit SRAM RED XPLR eTap AXS 12 spd und Reserve 32mm DT350 XDR Laufräder. 10.499,00 Euro

Das Cervelo Aspero im Test.

Um die Qualität dieser Gravel-Bikes zu überprüfen, haben wir ein Modell der ursprünglichen Modellpalette von 2019 und ein Modell aus der 5er-Serie von 2021 getestet. 

Cervelo Aspero GRX RX600.

Das Einsteiger-Gravel-Bike für ernsthafte Racer.

Das Foto zeigt das Cervelo Aspero GRX RX600 in 2 unterschiedlichen Designs.

Pro Contra
Offiziell für Wettkämpfe genehmigt. Hinterbau wirkt etwas träge.
Trail-Mixer für viele unterschiedliche Laufrad-Reifen-Kombinationen. Setzt manchmal am Pedal auf (aufgrund des tiefen Tretlagers).
Direktes und agiles Handling. Keine Montagemöglichkeiten für Zubehör.
Geringer Rollwiderstand.  
Hochwertiger Carbon-Rahmen.  

Bewertung-8-von-10-Punkten
Gesamtbewertung: 8 von 10 Punkte

Dass das Cervelo Aspero für Rennfahrer gedacht ist, zeigt sich bereits am UCI-Logo. Das Bike ist komplett wettkampftauglich und auch offiziell dafür genehmigt. 

Eines der Hauptfeatures des Cervelo Aspero ist der „Trail Mixer“. Dabei handelt es sich um einen Einsatz am Ende der Gabel, der den Nachlauf um insgesamt fünf Millimeter in jede Richtung beeinflussen kann. Dadurch finden auf dem Gravel-Bike Laufrad-Reifen-Kombinationen mit bis zu 700 x 42C bzw. 650 x 49B Platz. Vor allem das Handling des Bikes bleibt dadurch unabhängig von der Reifenwahl immer gleich und das Fahrverhalten lässt sich so sehr einfach auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. 

Unser Testbike ist mit einer Shimano GRX 600 und Alexrims Boondocks-7D Laufrädern mit Panaracer Gravel King SK Sport Folding 700x38 ausgestattet. Dadurch kommt es auf ein Gewicht von rund 9,5 Kilogramm. Die Topmodelle wiegen laut Angaben des Herstellers noch einmal ein ganzes Kilogramm weniger. 

Besonders beeindruckt hat uns während des Praxistests das direkte und agile Handling des Cervelo Aspero. Auf geraden Abschnitten vermittelt das Gravel-Bike durch die Laufruhe ein sicheres Fahrgefühl. Sobald man einlenkt, zeigt sich das Aspero jedoch sofort aggressiv und einsatzbereit. Allerdings wirkt der Hinterbau im Vergleich zum Vorderbau etwas träge auf uns. 

Die hohe Steifigkeit des Carbonrahmens sorgt für eine irre Beschleunigung beim Antritt. Danach hält das Aspero gut das Tempo und hat nur einen äußerst geringen Rollwiderstand. Auf den eher ruppigen Abschnitten sorgen die tiefergezogenen Hinterbau-Streben für guten Fahrkomfort. 

Das tiefe Tretlager führt allerdings dazu, dass das Aspero manchmal am Pedal aufsetzt. Insgesamt haben wir während des Tests immer das Gefühl, dass der hochwertige Carbon-Rahmen fast schon sehnsüchtig nach noch höherwertigen Bauteilen verlangt. Keine Frage, die Ausstattung des Cervelo Aspero GRX RX600 ist wirklich solide, doch anhand der anderen, etwas teureren Modelle zeigt sich, was damit noch alles möglich wäre. 

Die Ausrichtung auf Racing hat zur Folge, dass es auch keine Montagemöglichkeiten für Zubehör gibt, aber das muss man wohl oder übel in Kauf nehmen. Für bequeme Touren gibt es schließlich eine Menge anderer Gravel-Bikes.  

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Cervelo Aspero 5 Force XPLR Etap AXS1.

Mit serienmäßig integriertem Powermeter.

Das Foto zeigt das Cervelo Aspero 5 Force XPLR Etap AXS1 in 2 unterschiedlichen Designs.

Pro Contra
Integrierter Powermeter serienmäßig. Profil der Reifen für unwegsames Gelände nur bedingt geeignet.
Elektronische Schaltung. Kein Dämpfungskonzept.
Aufgeräumte Optik dank integrierter Leitungen.  
Lenker liegt sehr gut in der Hand.  
Stark im Antritt und bei kurzen Sprints.  

Bewertung-9,5-von-10-Punkten
Gesamtbewertung: 9,5 von 10 Punkte

Beim Aspero 5 haben wir für unseren Test ein Force XPLR Etap AXS1 zur Verfügung gestellt bekommen. Das Cervelo Aspero kommt in der Version 5 nun mit einem serienmäßig integriertem Powermeter. Dadurch wird der Wettkampfgedanke konsequent weiterverfolgt. Alle Modelle setzen darüber hinaus auf elektronische Schaltungen von SRAM bzw. Shimano.

Der Vorbau ist im Vergleich zum ursprünglichen Modell etwas länger. Die Geometrie geht also noch stärker in Richtung traditionelles Roadbike. 

Dank der nun komplett integrierten Leitungen wirkt das Cervelo Aspero 5 wesentlich aufgeräumter als sein Vorgänger. Die Kettenstreben an der Unterseite des Unterrohrs sind zudem mit Gummi-Protektoren geschützt, damit die Lackierung des Gravel-Bikes auch nach rasanten Ausfahrten im Gelände möglichst lange in einem guten Zustand bleibt. 

Auf der Straße verhält sich das Aspero 5 nahezu wie ein Roadbike und zeigt sich äußerst stark im Antritt und bei kurzen Sprints. Mit den Panaracer Gravel King-Reifen lässt es sich mit dem Rad leise und ohne großen Rollwiderstand dahingleiten. 

Wer jedoch viel im Gelände ist, sollte sich unter Umständen eine Bereifung mit einem etwas stärkeren Profil suchen. Insgesamt fährt sich das Aspero 5 aber auch hier sehr gut, wie man es schon vom Vorgänger gewohnt ist. Auf ein eigenes Dämpfungskonzept wurde jedoch zugunsten der Geschwindigkeit verzichtet. Schließlich geht es bei diesem Gravel-Bike darum, möglichst schnell ans Ziel zu gelangen und andere Fahrer hinter sich zu lassen. 

Der selbst konstruierte Lenker von Cervelo liegt während der Fahrt ebenfalls sehr gut in der Hand. 

Insgesamt handelt es sich beim Cervelo 5 um ein Gravel-Bike der Spitzenklasse, das förmlich danach schreit, auch entsprechend gefahren zu werden. Das Gesamtkonzept des Gravel-Bikes hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab und beschert dem Cervelo 5 sein ganz eigenes Fahrgefühl. Wer auch abseits von asphaltierten Straßen ordentlich Speed machen möchte, kommt mit dem Cervelo 5 voll auf seine Rechnung.

Auch wenn es viele Gravel-Freaks nach dem gelungenen Einstiegsmodell kaum für möglich hielten, hat Cervelo mit dem Aspero 5 tatsächlich noch einmal gut nachgelegt und liefert auch Besitzern des ursprünglichen Modells ausreichend Gründe, in naher Zukunft den Umstieg zu vollziehen. 

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Fazit: Das Cervelo Aspero macht einfach Spaß!

Das Fahrgefühl des Cervelo Aspero lässt sich nur schwer in Worte fassen. Man muss es einfach erlebt haben, wie es ist, mit diesem Gravel-Bike die asphaltierte Straße zu verlassen und sich dann auf den Weg über Stock und Stein zu begeben. 

Man bekommt sofort Lust darauf, sich mit anderen zu messen und an einem richtigen Gravel-Bike-Rennen teilzunehmen. Für den Anfang ist dafür mit Sicherheit das Einstiegsmodell Aspero Apex 1 ausreichend. Wer nach den ersten paar Rennversuchen dann endgültig süchtig nach dem Gravel-Sport geworden ist, kann immer noch auf das höherwertige, aber auch preislich etwas teurere Cervelo 5 umsteigen. 

Wer weiß, vielleicht findet sich ja nach den ersten Erfolgen sogar schon ein Sponsor dafür? Man wird doch noch ein wenig träumen dürfen…

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