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Bike Sizing VS Bike Fitting. Was sind die Unterschiede?

Bike Sizing VS Bike Fitting. Was sind die Unterschiede?
von Christoph Hoffmann
Aktualisiert am: 2.11.2021
Fotos & Illustrationen: The Cycleverse, unsplash
Was ist der Unterschied zwischen der „Größe“ eines Fahrrads und der „Passform“? Manche Leute sagen es kommt auf die „Größe“ an, andere sagen, dass die „Passform“ entscheidend ist. Meinen die das Gleiche? Wir erklären dir die Unterschiede.

Als Radfahrer sollte man sich unbedingt mit den Unterschieden zwischen Bike Fitting und Bike Sizing vertraut machen, denn diese beiden Begrifflichkeiten kommen immer dann zur Geltung, wenn du

  • dir ein neues Fahrrad kaufen möchtest,
  • du Schmerzen während des Fahrens hast,
  • dich auf deinem Rennrad oder Mountainbike nicht wohl fühlst,
  • oder du einfach mehr Leistung abrufen möchtest und
  • effizienter treten möchtest.

Obwohl das zwei völlig unterschiedliche Themen sind, werden Bike Fitting und Bike Sizing oft miteinander verwechselt.

Bike Fitting, die Anpassung eines Fahrrads, funktioniert am besten, wenn du mit dem Bike Sizing, der richtigen Fahrradrahmengröße, beginnst. Oder zumindest mit einem Fahrrad, das deiner passenden Rahmenhöhe nahe genug kommt. Beide Konzepte verhelfen dir zu einem komfortablen, kraftvollen und effizienten Fahrverhalten.

Was ist Bike Sizing?

Die Grafik zeigt einen Menschen mit eingezeichneter Schrittlänge und ein Rennrad mit eingezeichneter Rahmenhöhe und weiteren gekennezeichneten Sizing Merkmalen.

Die Größenbestimmung eines Fahrrads ist nicht so kompliziert, wie man vielleicht glaubt. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass eine gute Fahrradpassform wenig mit dem Fahrrad an sich zu tun hat. Sehen wir uns das etwas genauer an.

Bei der Bestimmung der Rahmenhöhe oder -größe werden die spezifischen Maße einer Person gemessen, um anhand dieser dann aus den zur Verfügung stehenden Rahmengrößen eine passende zu wählen.

Je nachdem, wo du dich vermessen lässt (oder, ob du das zu Hause machst), findest du in Geschäften, bei Anbietern oder auf einer Vielzahl von Websites zahlreiche Möglichkeiten, die richtige Fahrradgröße zu ermitteln.

Eine der ersten Methoden war eine Formel des französischen Trainers und ehemaligen Radprofis Cyrille Guimard, die auf der Innenbeinlänge basierte.

Der ehemalige Profifahrer Greg LeMond (Gewinner der Tour de France 1986, 1989 und 1990) hat diese Methode, bei der die Innenbeinlänge mit 0,883 multipliziert wird, um die Sattelhöhe und die Rahmengröße zu bestimmen, in seinem Unternehmen LeMond Bikes verwendet und so populär gemacht.

Die Grafik zeigt einen Menschen bei dem alle relevanten Punkte zur Größenbestimmung markiert sind.

Andere Methoden oder Formeln zur Größenbestimmung bedienen sich mehrere Maße (siehe Abbildung oben), um den perfekten Rahmen zu finden.

In Anbetracht der Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten durch zukaufbare Komponenten ist es erst mal grundsätzlich wichtig, dass man sich Gedanken über die eigenen Fahrgewohnheiten macht, um den passenden Rahmen auswählen zu können. Genauer gesagt:

Berücksichtige den Fahrradtyp.

Zuerst sollte man sich überlegen, welche Art von Fahrrad man fahren möchte und wo. Auf der Straße, auf Schotterwegen oder möchte man Singletrails heizen?

Wichtig, denn die Rahmengrößen variieren stark zwischen Rennrädern und Mountainbikes (tabellarische Übersicht), zwischen Damen- und Herrenmodellen und sogar zwischen den einzelnen Herstellern.

Du musst dich mit deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen vertraut machen, bevor du die richtige Größe für dich finden kannst.

Klar ist, dass dieser Prozess abgeschlossen werden muss, bevor man mit einem Bike Fitting beginnen kann.

Auch die Größenbestimmung von Fahrrädern ist inzwischen viel ausgefeilter als die früheren Methoden mit Formeln und Messungen. Einige Unternehmen verwenden speziell entwickelte Werkzeuge, um die Körpermaße mithilfe eines Messzyklus oder eines Lasersystems zu ermitteln. Doch selbst diese fortschrittlichen Systeme berücksichtigen nicht immer die Feinheiten des menschlichen Körpers.

Einige Hersteller bieten Größentabellen an, mithilfe derer sie Rahmengrößen nach Körpergrößen empfehlen. Das Problem:

Fahrräder sind schön und unglaublich symmetrisch; der menschliche Körper ist es nicht. Jemand kann eine kurze Innenbeinlänge und einen langen Oberkörper haben oder umgekehrt.

Daher könnte eine Person, die 1,70 m groß ist, theoretisch eine Rahmengröße von 52 bis 58 (S-XL, je nach Marke) fahren. Diese menschlichen Unterschiede müssen bei einem guten Größen- und Anpassungsprozess berücksichtigt werden.

Um die passende Rahmenhöhe für dein neues Fahrrad zu finden empfehlen wir dir die Methode der Innenbeinmessung. Wie das funktioniert und wie du in 3 Schritten zur passenden Rahmenhöhe kommst erfährst du hier.

Was ist Bike Fitting?

Das Foto zeigt ein Rennrad auf dem alle für das Bike Fitting relevanten Komponenten numerisch markiert sind.

Wenn du die Größenbestimmung für dein neues Fahrrad erledigt hast, geht es jetzt weiter mit der Anpassung. Dabei geht es beim Bike Fitting vor allem um die Kontakt- oder Verbindungspunkte zwischen dir und deinem Fahrrad.

Anders gesagt, es geht um die Einstellung aller beweglichen Teile am Rad.

Diese fünf Verbindungspunkte (9 bei einem Zeitfahr- oder Triathlonrad) sind als Basisplattform der Rahmen (1), das Becken (2), die rechte und die linke Hand (3) sowie der rechte und linke Fuß (4).

Selbst wenn dein Fahrrad nicht die richtige „Größe“ (1) hat und solange es nur um eine kleinere Differenz geht, kannst du eine gute und bequeme Fahrradpassform erzielen, indem du die Kontaktpunkte (2-4) an die für dich idealen Stellen setzt.

In Anbetracht der sehr unterschiedlichen Fahrradgeometrien auf dem Markt und der Tatsache, dass eine erhebliche Größenabweichung die Anpassung extrem erschwert, empfehlen wir dir, vor der Anpassung durch ein Bike Fitting immer mit dem Bike Sizing zu beginnen.

Ein professionelles Bike Fitting konzentriert sich auf die oben genannten Kontaktpunkte Sattel, Lenker, Bremshebel und -hauben, Vorbau und vor allem auf die Schuhe, Schuhplatten und Pedale.

Diese Kontakstellen werden so eingestellt, dass Komfort, Leistung und Effizienz des Fahrers optimiert werden. Denn das ist meistens auf ein falsch eingestelltes Fahrrad zurückzuführen. Die Fahrradanpassung zielt darauf ab, Verletzungen zu vermeiden, die Effizienz und den Komfort zu erhöhen und die Leistung aller Radfahrer zu verbessern.

Wichtig zu erwähnen: Ein gutes Bike Fitting berücksichtigt deine individuellen Bedürfnisse, Ziele und deinen Fahrstil und löst so auch eventuell aufgetretene Probleme wie Schmerzen oder „Unbehagen“ auf dem Bike. In diesem Artikel erfährst du „Alles, was du über Bike Fitting wissen musst“.

Fazit: Bike Fitting vs. Bike Sizing

Eine korrekte Anpassung (Bike Fitting) kann nur mit einer korrekten Fahrradgröße (Bike Sizing) durchgeführt werden.

Das Bike Sizing erfolgt vor dem Bike Fitting, also bevor du dir ein Fahrrad kaufst. Beim Sizing geht es hauptsächlich um die Größe des Rahmens, während es beim Bike Fitting darum geht das Fahrrad an die Besonderheiten und Wünsche des Fahrers anzupassen.

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