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Fahrradkette spannen: So machst du es bei einem Fahrrad mit Nabenschaltung richtig.

Fahrradkette spannen: So machst du es bei einem Fahrrad mit Nabenschaltung richtig.
von Martin
Aktualisiert am: 17.1.2022
Fotos: The Cycleverse
Fahrräder und E-Bikes mit Nabenschaltung haben oft keinen Kettenspanner verbaut. Trotzdem lässt sich bei diesen Modellen die Kette relativ einfach spannen. Unsere Anleitung zeigt dir wie es geht.

Manchmal hast nicht nur du selbst einen Durchhänger, sondern auch deine Fahrradkette. Zu erkennen ist das daran, dass sie öfters von den Ritzeln rutscht, deine Schaltung unsauber ist oder Geräsche macht.

Während bei dir in den meisten Fällen schon ein wenig Schlaf, eine Packung Motivation oder etwas Kaffee weiterhelfen könnte, benötigt dein Fahrrad in diesem Fall auf alle Fälle Hilfe. Diese muss aber nicht zwangsweise aus der Fahrrad-Werkstatt kommen. Denn eine Fahrradkette spannen ist mit der richtigen Anleitung, dem passenden Werkzeug und etwas Geschick schnell erledigt. 

Wie fest muss eine Fahrradkette sein?

Die erste Frage, wenn du auf deinem Fahrrad die Kette spannen möchtest, ist natürlich die nach der Intensität der Spannung. Deine Kette sollte sich nicht mehr als drei Zentimeter nach oben oder unten drücken lassen, sonst ist sie zu locker. Im Idealfall beträgt die Spannung etwa 1,5 bis zwei Zentimeter. 

Damit du einen ungefähren Eindruck davon bekommst, wieviel das ist: Deine Fingernägel haben in etwa eine Breite von einem Zentimeter und der Durchmesser eines Teelichts beträgt etwa vier Zentimeter.

Was passiert, wenn die Fahrradkette zu lang ist?

Ist deine Fahrradkette zu lang, schlägt die Kette im unteren Bereich hin und her. Das ist nicht nur unangenehm, sondern darüber hinaus auch noch gefährlich. Denn mit ein wenig Pech verheddert sich vielleicht auch noch dein Schuhband in der Kette und dann geht die Post ab.

Außerdem kann es bei zu viel Kettenspielraum dazu kommen, dass die Schaltvorgänge unsauber werden. Dadurch nutzt sich dein Schaltwerk schneller ab.

So einfach lässt sich die Fahrradkette spannen.

Das Foto zeigt ein Fahrradausfallende auf dem durch einen Richtungspfeil angezeigt wird in welche Richtung das Hinterrad gezogen werden muss.
Bei einem Fahrrad mit Kettenschaltung achtet das Schaltwerk darauf, dass die Kette stets richtig gespannt ist. Bei einer Nabenschaltung ist es durch den Verschleiß der Kettenglieder allerdings erforderlich, in regelmäßigen Abständen die Fahrradkette zu spannen. 

Die Kette spannen bei einem Rad mit Nabenschaltung ist mit wenigen Handgriffen in nur vier Schritten schnell selbst erledigt. 

Schritt 1: Vorbereitung.

Zunächst einmal muss dein Fahrrad auf die Operation vorbereitet werden. Stelle dein Fahrrad dafür entweder in einen Montageständer oder drehe das Rad einfach auf den Kopf. Achte jedoch darauf, dass du den Lenker und den Sattel dabei mit einem Küchentuch oder einem Karton schützt, damit die Griffe nicht zerkratzen oder der Sitz gar einreißt. 

Schritt 2: Schrauben lockern.

Wenn du dir nun den Bereich des Hinterrads etwas genauer ansiehst, kannst du am Ausfallende an beiden Seiten eine Befestigungsschraube erkennen, die sich verstellen lässt. Diese beiden Befestigungsschrauben kannst du nun ganz einfach mit einem Schraubenschlüssel lockern.

Im Normalfall handelt es sich dabei um einen Schlüssel mit der Größe 15. Lockere die Befestigungsschrauben aber nur so weit, bis sich das Hinterrad einfach nach vorne und hinten bewegen lässt. Du musst die Schrauben also nicht vollständig lösen.

Schritt 3: Kette spannen.

Um die Fahrradkette nun ein wenig stärker zu spannen, ziehst du einfach das Hinterrad am Ausfallende ein Stück nach hinten, bis die gewünschte Spannung erreicht ist. Achte allerdings darauf, dass du das Rad möglichst gerade nach hinten ziehst. Da die Ritzel oft nicht gleichmäßig rund sind, solltest du das Laufrad während des Spannens der Kette drehen. Dadurch lässt sich die Kette optimal spannen. 

Schritt 4: Kette festziehen.

Nachdem die Kette nun hoffentlich die richtige Spannung hat, kannst du die Schrauben wieder festziehen. Perfekt ausgestattete Heimwerker haben zu diesem Zweck einen Drehmomentschlüssel in ihrem Sortiment, auf dem sie die vorgegebenen Werte des Herstellers einstellen und die Muttern entsprechend festziehen können. 

Falls du keinen Drehmomentschlüssel in deinem Werkzeugkoffer hast, brauchst du aber nicht gleich zu verzweifeln. Wünsch dir einfach einen zu deinem nächsten Geburtstag und für dieses Mal ziehst du die Schrauben einfach mit dem 15er-Schraubenschlüssel fest, bis sie ordentlich sitzen. Übertreibe es dabei aber nicht, sonst reißen die Schrauben nämlich ab. 

Kettenspanner für Fahrräder mit Nabenschaltung.

Im Gegensatz zu Fahrrädern mit Kettenschaltung ist bei Modellen mit Nabenschaltung kein Kettenspanner verbaut. Allerdings ist es möglich, auch hier einen Kettenspanner nachzurüsten. Um zu wissen, wie das funktioniert, kommt es aber auf das jeweilige Modell des Fahrrades an. Es empfiehlt sich also in diesem Fall, den örtlichen Händler zu Rate zu ziehen.

Wann ist es besser, eine neue Kette zu kaufen?

Irgendwann ist die Lebensdauer einer Kette trotz aller Spannungsversuche zu Ende. Wann das so weit ist, kommt ein wenig auf das jeweilige Rad und auch auf dich an. Wenn du ein Citybike hast, dass du nur für die tägliche Fahrt in die Arbeit benutzt, dann hält die Kette gut und gerne 5.000 bis 10.000 Kilometer.

Gehörst du eher zu der waghalsigen Sorte und bist mit deinem Hardtail-Mountainbike jedes Wochenende auf einer anderen durch Schlamm und Regen stark verschmutzten Downhill-Strecke zu finden, geht das auch zu Lasten der Lebensdauer der Kette. In diesem Fall solltest du die Kette idealerweise nach spätestens zwei Saisons erneuern.

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