Woom Bikes. 8 Gründe warum wir die Kinderfahrräder empfehlen. Mehr lesen
Geschenke für Fahrradfahrer

Lumos vs. Livall – Zwei smarte LED-Helme im Vergleich

Lumos vs. Livall – Zwei smarte LED-Helme im Vergleich
von Vincent Euchler / OZII
Aktualisiert am: 10.9.2021
Ozii
In den vergangenen Jahren haben sich die Helme von reinen „Sturzhelmen“ zu aktiven Unfallvermeidern weiterentwickelt. Hersteller wie Lumos oder Livall bestücken ihre Helme mit zusätzlichen Features, die die Sicherheit oder den Komfort der Helme steigern. Wir haben uns die beiden Helme einmal genauer angesehen und die einzelnen Funktionen getestet.

Zwei Helme, die eine maximale Anzahl an technischen Finessen besitzen und unserer Meinung nach zurecht den Namen „smarter Helm“ tragen sind der BH60SE von Livall und der Kickstart Helm von Lumos. Die folgenden Punkte haben wir dabei für euch unter die Lupe genommen:

Frontlicht.


Der Lumos Helm mit ausgeschaltenem und eingeschaltenem Frontlicht.

Der Helm von Lumos legt direkt mit einem klaren Punktgewinn vor. Das Frontlicht des Helms besteht aus 10 weißen in den Helm eingearbeiteten LED Leuchten mit jeweils. Die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen ist von vorne kein Problem. Der Livall muss sich kampflos geschlagen geben, da dort keine LEDs in der Front verbaut sind. Hier hat Livall noch Verbesserungspotential für die nächste Generation.

Rücklicht.


Livall BH60SE (links) und Lumos Kickstarter Helm (rechts) mit eingeschaltetem Rücklicht

Nun kommt es zu einem direkten Schlagabtausch sowohl der Livall als auch der Lumos Helm verfügen über ein eingebautes Rücklicht. In Sachen Helligkeit hat der Lumos Helm die Nase vorn. Das Rücklicht des Lumos Helms ist auch bei hellem Tageslicht sehr gut zu erkennen, während der BH60SE von Livall erst bei schlechten Lichtverhältnissen seine volle Wirkung entfaltet.

In Sachen Style legt der Livall vor. Während die LED-Leiste beim Lumos Helm in abgeschaltetem Zustand zu sehen ist, ist der Livall unauffälliger und in ausgeschaltetem Zustand kaum als Helm mit Rücklicht zu identifizieren.

Blinker.


Livall und Lumos Helm mit eingeschaltetem Blinker

Die Blinker der beiden Helme sind solide, hell und sorgen für mehr Sicherheit beim Abbiegen. Wie bereits beim Rücklicht, sind die Blinker beim Lumos etwas heller als die des Livall. Die Blinker werden mit einer kleinen Fernsteuerung betätigt, die sich am Lenker anbringen lässt.

Bremslicht.


Bremslicht von Lumos in Aktion

Im Gegensatz zum Livall BH60SE ist es beim Lumos Helm möglich das Bremslicht zu aktivieren. Der Verzögerungssensor ist in die Fernbedienung integriert und lässt das gesamte Rücklicht rot aufleuchten, wenn verzögert wird.

App.

Sowohl Livall als auch Lumos haben eigene Apps entwickelt, die den Helm mit dem Smartphone verbinden. Die Verbindung wird via Bluetooth hergestellt und die Apps sind sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store verfügbar. Allein die Einstellungsmöglichkeiten der beiden Apps würden den Rahmen dieses Artikels sprengen und Bücher füllen. Wir werden daher in diesem Artikel auf einen Detaillierten Vergleich der Apps verzichten und uns auf die wesentlichen Features der Helme konzentrieren.

Lautsprecher.


Die beiden kleinen Lautsprecher sind beim Livall BH60SE oberhalb der Ohren integriert.

Ein zusätzliches Feature, das nur im Livall Helm verbaut ist sind die beiden 0,5 Watt Lautsprecher. In Verbindung mit der App bzw. mit dem Smartphone kann man sich über die Lautsprecher die Navigation ansagen lassen oder Musik hören. Die Lautsprecher haben den Vorteil, dass man die Umgebungsgeräusche noch sehr gut wahrnimmt. Das ist ein erhebliches Sicherheitsplus gegenüber herkömmlichen Kopfhörern und macht den Helm so noch ein kleines Stück sicherer.

Telefonie, Mikrofon, Walkie-Talkie.


Die „Schaltzentrale“ des Livall Helms mit dem integrierten Mikrofon, den Einstellungsknöpfen und der Ladebuchse (von links nach rechts). Alles integriert in der Front des Helms.

Auch dieses Multi Media Feature ist nur mit dem BH60SE von Livall möglich. Der Helm hat dazu ein, in der Vorderseite des Helms, integriertes Mikrofon. Dies ermöglicht sicheres Telefonieren mit beiden Händen am Lenker. Auch kann man sich über die Walkie Talkie Funktion bequem mit seinen Mitfahrern unterhalten. Allerdings muss man hinzufügen, dass die Qualität von Telefonaten auf Grund der Integration des Mikrofons auf Höhe der Stirn nicht mit einem gewöhnlichen Telefon mithalten kann.

Notruf bei Sturz.

Ein herausragendes Sicherheitsfeature ist den Entwicklern von Livall mit der Integration der Notruffunktion bei einem Sturz gelungen. Wenn der Helm mit einem Handy verbunden ist wird bei einem Sturz nach wenigen Minuten automatisch eine SMS an die hinterlegte Notfallnummer gesendet. Damit werden auch Solo Touren zu einem sicheren Erlebnis.

Fernbedienung.


Fernsteuerung des Livall (links) und des Lumos (rechts) Helms

Die gute Nachricht: beide Helme werden mit einer Fernbedienung ausgeliefert. Die Fernbedienung des Lumos Helms ist mit 2 Knöpfen ausgestattet, die das Blinken nach rechts und links ermöglichen. Die Fernbedienung des Livall Helms hat weitaus mehr Funktionen und Knöpfe. Der Grund hierfür ist das weitaus größere Multimedia Angebot des Livall Helms. Die vielseitigen Funktionen der Fernbedienung sind hierbei ein großer Vorteil, lässt die Fernbedienung allerdings etwas überladen wirken und ist bei großen Fingern etwas schwieriger zu bedienen.

Montage: Beide Fernbedienungen lassen sich ganz einfach und ohne jegliche schrauben am Lenker befestigen.

Akkulaufzeit.

In Sachen Batterielaufzeit hat der Helm von Livall die Nase vorn. Laut Hersteller hält der Akku bei Livall bis zu 10 Stunden, während der Lumos Helm nur bis zu 6 Stunden ohne Steckdose durchhält. Geladen werden beide Helme mit einem magnetischen Stecker, der selbstverständlich immer mitgeliefert wird.

Gewicht.


Livall Helm auf der Waage mit 290g VS Lumos Helm auf der Waage mit 370g

Auch wenn das Gewicht für die meisten von uns weniger interessant ist lohnt es sich doch die beiden Helme in dieser Disziplin zu vergleichen. Erstaunlich ist hierbei, dass der Livall Helm (290g) trotz der zahllosen Features und technischen Spielereien deutlich leichter ist (in Zahlen exakt 80g) als der Helm von Lumos (370g). Wenn man den Lumos Helm in die Hand nimmt merkt man sehr deutlich, dass der Helm hinten mehr Gewicht hat, dort sitzen der Akku und die LED-Leisten.

Preis.

Das letzte Kriterium ist natürlich der Preis. Die beiden Helme liegen preislich relativ nah beieinander: Der Helm von Lumos kostet 159,95 € während der Livall BH60SE für 139,99 € etwas preiswerter ist. (Anmerkung: Im Idealfall sollte der Preis nicht das entscheidende Kriterium für die Auswahl eines sicheren Helms sein.)

Unser Fazit.

Sowohl der Lumos als auch der Livall sind herausragende Helme. Es lässt sich aber ein klarer Unterschied zwischen den beiden Herstellern feststellen. Während sich bei Lumos mit den Lichtern alles um eine hohe Sichtbarkeit dreht hat Livall eine andere Strategie gewählt und den Helm mit möglichst vielen Feature ausgestattet. Wer sich im urbanen Straßenverkehr sicher bewegen will und auch häufig bei schlechten Lichtverhältnissen unterwegs ist sollte sich einen Lumos Helm kaufen. Fahrer die häufiger allein unterwegs sind und während der Fahrt gerne Musik hören sind mit dem Livall Helm sehr gut beraten. Am Ende des Tages entscheidet aber die Passform und euer persönlicher Geschmack welchen Helm ihr euch kauft. Wir können beide Helme mit gutem Gewissen weiterempfehlen.